Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: November 21, 2001 at 19:26:27
From: Ralf Hofmann, [pd9583c17.dip.t-dialin.net]
Subject: Die Funktion der Schlitze und Ringnuten im HD-Teil + Kolben

Hallo zusammen,

das hier habe ich in einem Selbststudienprogramm von VW gefunden:

Integrierte Leiselauf-Vorrichtung

Mit Rücksicht auf die Abgaszusammensetzung und um der künftig strenger werdenden Abgasgesetzgebung zu entsprechen, ist es erforderlich den zur Verbrennung notwendigen Kraftstoff heutiger Dieselmotoren den verschiedenen Betriebszuständen genau beizumessen.
Im Nennleistungspunkt wird der Kraftstoff in relativ kurzer Zeit eingespritzt, was hauptsächlich durch die konstruktive Auslegung der Hubscheibe in der Verteilereinspritzpumpe erreicht wird.
Diese kurze Einspritzzeit, oder auch hohe Förderrate der Einspritzpumpe wirkt sich besonders auf den Leerlaufbereich durch das sogenannte Leerlaufnageln aus. Um dieses Leerlaufnageln spürbar zu reduzieren, setzt bei einigen Verteilereinspritzpumpen in Verbindung mit 1,6-1-Motor, die integrierte Leiselauf-Vorrichtung ein.

- Bild 1 - http://www.rapsinfo.de/tmp/ILV1.jpg

Durch die zwei Längsbohrungen im Verteilerpumpenkolben, der Ringnut im Pumpenkopf sowie der Ringnut im Regelschieber mit Drossel wird erreicht, dass die Einspritzzeit im Leerlauf verlängert wird.
Die Einspritzmenge für den Leerlauf wird dem Motor über eine Dauer von ca. 160 Kurbelwelle - ohne ILV 80 - zugeführt.

Regelschieber Leerlauf
Im unteren Totpunkt des Verteilerpumpenkolbens besteht über die Ringnut im Pumpenkopf Flüssigkeitsverbindung zwischen der Längsbohrung 1 und 2.

- Bild 2a - http://www.rapsinfo.de/tmp/ILV2.jpg (Bild 2a-d)

Während des Förderhubes wird kurzzeitig der Einspritzdruck verzögert, indem über die hintere Bohrung der Längsbohrung 2 Kraftstoff durch die Drossel im Regelschieber in den Pumpeninnenraum abströmt.

- Bild 2b -

Nachdem die vordere Bohrung der Längsbohrung 1 die Ringnut im Pumpenkopf passiert hat, ist die Verzögerung des Einspritzdruckes beendet. Damit es nicht zu einer Verringerung der Kraftstoffmenge im Leerlauf kommt, muss jetzt die gleiche Menge, die zuvor über die Drossel im Regelschieber abgeströmt ist, über die Längsbohrung 1 nachgefördert werden, bis es durch das Öffnen der hinteren Bohrung der Längsbohrung 1 zum Förderende kommt.

- Bild 2c -

Das Förderende im Leerlauf wird durch das Öffnen der hinteren Bohrung der Längsbohrung 1 zum Pumpeninnenraum erreicht.

- Bild 2d -

Vollast
Im Vollastbetrieb darf die Verzögerung des Einspritzdruckes nicht wirksam werden, das wird durch die maßgenaue Fertigung der Längsbohrungen im Verteilerpumpenkolben, der Ringnut im Pumpenkopf und des Regelschiebers mit Drossel erreicht.

- Bild 3 - http://www.rapsinfo.de/tmp/ILV3.jpg

So funktioniert es
Bei Vollast wird der Regelschieber auf dem Verteilerpumpenkolben nach rechts bewegt. Während des Förderhubes kann jetzt kein Kraftstoff über die Drossel im Regelschieber abströmen, weil die vordere Bohrung der Längsbohrung 1 bereits die Flüssigkeitsverbindung beider Längsbohrungen unterbrochen und die hintere Bohrung der Längsbohrung 2 noch nicht zur Drossel geöffnet hat.

Ende des Textes.

Ich denke, evtl. wirkt diese Konstruktion beim Pölbetrieb, besonders bei kaltem Pöl, anders wie ursprünglich gedacht. Die Überlappungen, die Druckaufbau und -abfall bei geringen Drehzahlen bewirken, sind extrem klein, d.h. bei kaltem, zähem Öl sind die zeitlichen Abläufe evtl. anders. Ob das auch was mit dem Sägen zu tun hat?

Weiter ist mir beim Betrachten von Bild 1 der Gedanke gekommen, daß die meisten Fresser genau da sind, wo die Öffnung unter dem Magnetventil ist. Ob sich an der Stelle nach einem längeren (ein paar Stunden) Motorstillstand irgend etwas ab- oder anlagert? Evtl. durch katalytische oder andere Einflüsse chemisch verändertes (verharztes) Pöl? Wie schnell kann so eine Reaktion eigentlich ablaufen, bis sich eine Schicht von, sagen wir 5µ gebildet hat?

MfG
Ralf Hofmann

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