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Date: December 05, 2001 at 18:56:02
From: Uli415000, [213.69.189.51]
Subject: Re: Theorie zum Einspritzpumpensterben

Hallo Peter,

>zumindest bei meinem 2er Golf ist der HD-Teil aus massivem Stahl

als Klugscheißer muß ich widersprechen: Graugußgehäuse mit eingeschrumpftem Stahlzylinder

>und vom Rest der Pumpe etwas abgesetzt- Bosch VE eben. Zudem liegt die ESP ziemlich ungeschutzt im Fahrtwind. Wenn man daher, wie die meisten von euch, mit 80-90° in die ESP fahrt, gibt es mit Sicherheit in dem Teil einen Temperaturgradienten, vom am besten durchstromten Teil zum entlegensten.

Der Niederdruckteil (Alugehäuse) wird ziemlich komplett und gleichmäßig durchströmt

>Der HD-Kolben mit seiner Hubscheibe durfte, im ND-Raum planschend, sicher gut geheizt sein. Sein Zylinder sitzt in besagtem HD-Ansatz, ist nicht oder nur schwach von dem Dieselstrom zu den Dusen durchflossen, wird also kaum geheitzt

Der Verteilerkolben ist längs durchbohrt und wird vom Kraftstoff durchflossen. Je höher die Last, desto mehr Sprit fließt schon bei der Verteilernut ab statt zurück in den ND-Teil, d.h. der vordere Teil des Kolbens wird dann innerlich stärker geheizt als der hintere.
Äußerlich kommt noch die Viskositätsreibung hinzu. Durch den HD-Teil fließt also deutlich mehr Sprit, als zu den Düsen gelangt. Die Berührungsfläche zwischen HD- und ND-Gehäuse ist relativ groß, da wird schon Wärme rübergeleitet, aber beides zusammen ist leider immer noch zuwenig :-(

>, aber vom Fahrwind ausgekuhlt.

Ja.

>( Konvektion in einer Flussigkeit leitet weseltlich besser warme als der Strom von ND-Gehause in HD-Stahl; musste man einmal messen) In irgendeinem Beitrag habt ihr ausgerechnet, dass 20° Differenz etwa dem Laufspiel entsprechen- realistisch, oder?

Ja.

>Und da Kolben und Zylinderwand im Normalfall von einem Olfilm getrennt sind (Rotation des Kolbens) ist der Warmeubergang wohl eher durftig;

Der Wärmedurchgang hängt nicht nur von der spez. Wärmeleitfähigkeit ab, sondern auch von der Dicke der "Isolierung". Und die ist nur ca. 1 µ (halbes Spiel) dick. Faß mal mit einem öligen Finger auf eine heiße Herdplatte, da geht ganz schön was durch, sogar ganz ohne Strömung/Konvektion.

>Normalerweise wird die Pumpe vom Diesel gekuhlt, die vom Motor geheizte ESP ist also warmer als der Diesel, der Kolben wird im ND-Raum kalter als die Zylinderwandung, das Laufspiel wird grosser. Ansonsten durfte der Diesel kaum warmer als der Fahrwind sein. Auf dem Prufstand fehlt euch der Wind.

>Der Fahrtwind kuhlt zudem die ihm zugewandte Seite sicherlich starker- vielleicht verwindet sich die Pumpe dadurch minimalst- und Kolben- und Zylinder stunden nicht mehr parallel (wenn 2µ schon reichen...). Musste man vielleicht mal bei 120 die beiden Temperaturen messen.

Ich glaube nicht an einen Unterschied von mehr als 2-3°

>In welcher Fahrsituation sind denn dir Pumpen (Welche, welcher Umbau) kaputtgegangen?

Die meisten waren wohl Bulli-Pumpen (hohes Drehzahlniveau) beim Warmlauf mit 100% Pöl. Aber auch Golfs, Fiestas, BMWs (6-Zylinder, größerer Kolben-Ø -> höhere Gleitgeschwindigkeit)

>Hat einmal einer ausprobiert, nur die Einspritzleitungen zu heizen?

Ist nicht nötig, die kriegen auch so 45-50° drauf. Die Düsen im Zylinderkopf noch deutlich mehr. Was anderes ist die Vorwärmung vor dem Kaltstart (induktiv oder manuell per Lötlampe). Da bringt das schon was ;-). Kritischer bei warmem Motor und ungewärmtem Pöl ist aber der profane Filter.

>Ein Lob an euer interssantes Furom!

Von mir auch!

Gruß Uli

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