Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: June 17, 2003 at 18:00:06
From: Uli Blatz, [gw2.telekom.de]
URL: http://f23.parsimony.net/forum49387/messages/46631.htm
Subject: Poel im TDI und die Folgen, Beitrag aus FMSO (sorry ;-))

Hallo,
also den folgenden Beitrag habe ich zufaellig im Gruenen gefunden und finde ihn dermassen Klasse, dass ich ihn einfach hierhin kopiert habe. Insbesondere hat mir daran gefallen, dass sich zwei "TDI"-Poster dermassen ueber diesen "Schmarrn" von Beitrag lustig gemacht haben, die dann selbst ihre Kisten verheizt haben (sorry, nicht uebel nehmen ;-)).

Also hier der Beitrag:

Zitat aus: http://f23.parsimony.net/forum49387/messages/46631.htm

Hallo Jungs !

Ich gehöre zu den Pionieren der Rapsölfahrer. Seit Februar 2000 fahre ich mit Rapsöl. Haken an der Sache: Ich bin im März diesen Jahres von einem Golf II mit Vorkammermotor und mechanisch geregelter Einspritzpumpe auf einen Golf III TDI umgestiegen und habe dafür viel, viel Lehrgeld bezahlt.

Der Versuchsleiter von VW äusserte mir gegenüber in einem halbstündigen Telefonat abgesehen vom Winter keine Bedenken, auch im Golf III PÖL ( nicht Biodiesel ) zu fahren. Auf sein Wort habe ich mich verlassen und war verlassen. Nach 12.000Km ruckelte das Fahrzeug beim Beschleunigen. Nach weiteren 6000 Km kamen dann mehrere Fehler auf mich zu: Ein Simmerring an der Kraftstoffvorwärmung gab den Geist auf ( aufgequollen ). Dadurch zog das Fahrzeug Luft und ich benötigte mitten in der Nacht wegen der geringen Höchstgeschwindigkeit, die ich dann noch fahren konnte, von München nach Stuttgart 6 Stunden.

Nach dem Beheben des Defekts ging ich erneut auf die Reise. Ich mußte feststellen, daß ich bis auf 10 Km/h die Höchstgeschwindigkeit nicht mehr erreichte. Auch bergauf kam es mir vor, als läge 10% leistungseinbuße vor. Nach umfangreicher Werkstattbegutachtung waren fast keine Zweifel mehr da, daß irgend etwas mit der Einspritzpumpe nicht in Ordnung ist. Ich habe die Einspritzpumpe ausgebaut und einem Bekannten mitgegeben, der bei Bosch in dem Werk arbeitet, in dem diese Pumpen hergestellt wurden. Dessen Kollege baute die Pumpe auseinander mit folgendem Ergebnis:

In der Pumpe sitzt ein HDK-Teil, daß für die 500 bar Einspritzdruck verantwortlich ist. Dieses HDK-Teil war komplett hinüber ( nach 146.000 Km Laufleistung mit Diesel und 18.000 Km mit reinem Rapsöl ). Ferner war die Pumpe bezüglich der Innereien kurz vor dem "fressen" - alle beweglichen Teile waren teils festgefahren, verharzt und ähnliches. Der Techniker, der die Pumpe unter der Hand im Bosch Werk reparierte, sagte: "So etwas habe ich in meinen ganzen 14 Jahren, die ich jetzt beim Bosch Pumpen richte, noch nie gesehen". Auch daß das HDK-Teil defekt sei, sei ein absolutes Novum." Die Ansaugpumpe in der Einspritzpumpe hätte ausserdem mit einem Keil und einem Vorschlaghammer herausgeholt werden müßen - so verdreckt war die Pumpe innen. Normal fällt einem diese Ansaugpumpe entgegen, sobald man das Gehäuse aufschraubt.

Die Pumpen habe aus technischer Sicht inzwischen eine Perfektion erreicht, so daß von einer Million Pumpen nur noch 13 Stück zurück kommen ! Das spricht für die Qualität der Pumpen. Ich ließ nachfragen, ob an den Altteilen irgendwelche Rostspuren oder Spuren anderer Vorgänge, die als Grund für den Defekt dann angenommen werden können, zu sehen waren. Die Antwort war ein dezitiertes "Nein, ich habe danach geschaut, aber genau das war nicht im geringsten zu sehen."

Nach dem wir die neue E-Pumpe eingebaut hatten und mir die Bosch-Leute gesagt haben, ich soll das unbedingt für die Zukunft unterlassen, kam dann der nächste Defekt. Wieder auf der Autobahn - und dieses mal mit Diesel - fehlten 10 Km/h von der Höchstgeschwindigkeit. Außerdem kam als neueres Symptom hinzu, daß morgens beim Starten immer wieder die Ölkontrolle aufleuchtete und zeitweilig während der ersten gefahrenen Kilometer die Bremskraftverstärker ausfielen.

Wir stellten einen Turboschaden fest. Der Bremskraftverstärkerausfall gab uns aber Rätsel auf: So stellte sich bei der Nachforschung heraus, daß die Ölpumpe defekt war, in der Folge die Vakuumpumpe für die Bremskraft ausfiel und daher der Turbo wohl auch kurzzeitig nicht geschmiert wurde und daher "ausgestiegen" sein muß.

Beim Ablassen des Motorenöls um die Ölpumpe zu wechseln, stellte sich dann der Alptraum aller PÖL Fahrer heraus: Was heraus kam, war ein Brei - ein Gemisch aus PÖL und mineralischem Motorenöl. Der gesamte Ölkreislauf war verschmutzt und mit Pampe angereichert. Das Zeug in der Ölwanne war wie Honig. Dem Mechaniker wäre die Ölwanne beim Abschrauben fast auf den Kopf gefallen, denn mit dem aussergwöhnlichen Gewwicht hatte der natürlich nicht gerechnet. Das Rapsöl hat sich nicht insgesamt mit dem Motorenöl verbunden - insofern war auch dessen Beteiligung sehenden Auges nachzuweisen.

Die Ursache ist folgender Umstand: Das PÖL verursacht bei der Direkteinspritzung einen starken Strahl statt fünf feinen, wie das eigentlich vorgesehen ist. Dadurch spritzt das Öl gegen die Zylinderwand, verteilt sich nicht richtig und bleibt teilweise unverbrannt zurück. Der Großteil gelangt durch den Auspuff ins Freie. An den Kolben "versickert" ein geringer Teil ins Motorenöl und legt damit den Ölkreislauflam, mit der Konsequenz das irgendwann der Turbo sich verabschiedet, die Bremse ausfällt und weitere Folgereparaturen nötig sind, lahm.

Die Schadensbilanz sieht insgesamt so aus:

Aufgequollene Dichtungen, verschlammte und zugesetzte Einspritzpumpe ( die Dichtungen in der Einspritzpumpe sollen beim Öffnen der Pumpe auf die ca. doppelte Größe angeschwollen sein und förmlich aus dem Gehäuse gesprungen sein ). Turbo im Eimer, Ölpumpe kaputt, Vakuumpumpe defekt, eine nachhaltige Motorwäsche mit mehr als 20 Litern Öl, diversen Motorreinigern etc.

Die Bilanz sieht sehr sehr schlecht aus. Das Lehrgeld betrug etwa 3500, - Das war nur deshalb so billig, weil die Einspritzpumpe statt für 3400,- ( Normalpreis ) zum "Unterderladenthekepreis" von 400,- repariert wurde. Sonst wären es 3000,- mehr gewesen. Und ausserdem war die Sache Sacke gefährlich wegen der in Mitleidenschaft geratenen Bremskraft.

Ferner hatte der Bosch-Mechaniker gesagt, daß auch ein Risko bestanden hatte, daß das Pumpengehäuse unter der extremen Beanspruchung reißt. VW hat 1990 festgestellt, daß durch den Einsatz von zähflüssigeren Medien der Einspritzdruck automatisch ansteigt. Daher auch die hohe Belastung für die Pumpe und das HDK-Teil.

Auswege:
Am besten einen SDI oder einen älteren TD oder normalen D mit Vorkammer für die PÖL Fahrten nehmen. Diese Fahrzeuge kommen, sofern sie eine mechanisch geregelte Einspritzpumpe haben, bestens mit dem Thema klar.

Ich habe ein Interesse daran, notfalls auch mit finanziellen Mitteln, eine Untersuchung und diverse Tests zu starten, wie man einen TDI so umbauen kann, daß er mit PÖL betrieben werden kann. Dazu muß man sich insbesondere mit Bosch kurzschließen. Das TDI Problem mit der TDI Einspritzung kann man durch andere Einspritzdüsen lösen und in dem man den Kolben anders formt. Er müßte wie bei den Elsbethmotoren eine Mulde haben, in der sich nicht verbranntes PÖL sammeln kann, so daß es nicht ins Motorenöl versickert. Sowas müßte sich ja als Muster sicher ohne Probleme von den Motorenteilelieferanten her zu bekommen sein.

Ferner müßte man sich mit Bosch über eine etwas andersartige Konstruktion der Pumpe unterhalten. ich bin mir sicher, daß Bosch die dazu erforderlichen Pläne längst in der Schublade hat - denn die Leute dort wollen auch nicht dumm sterben.

Wer hat Interesse an eine technischen Lösung für den TDI Umbau mitzuwirken ?
Wer Interesse hat, möge sich bitte bei mir melden - entweder per eMail ( mathias.schaubele@handymekka.com oder per Telefon: 07146/880534 oder per mobil: 0179/1060642

Ich habe vor, die Sache so professionell wie möglich anzupacken und antürlich möchte ich zuvor versuchen, Unterstützung für das Projekt bei der Industrie zu erhalten - unter welchem deckmantel das auch immer mit der jeweiligen Firmenpolitik verinbar sein wird. In erster Linie meine ich damit die Firma Bosch, die Firma VW sowie das BmWi und andere Organisationen, die an so einem Projekt ein Interesse haben, mitzuwirken.

Mit freundlichem Gruß,

Mathias


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