Date: August 24, 2003 at 12:30:08
From: Werner, [pc19f389d.dip.t-dialin.net]
Subject: Si Si Si Senior......
der Trick ist ganz legal, also gar nicht tricky.
Wir haben sowas mal für einmal für einen Ethylenverdampfer gerechnet, der immer von 20 °C auf -104 °C runter, rauf, runter, rauf mußte und dabei auch mit wechselnden Drücken beaufschlagt wurde. Die Schrauben für den "kalten" Deckel waren nach dem Kaltfahren immer lose. Die Hülsen/Dehnschrauben Kombination wurde allerdings schrecklich lang und der Kunde spielte nicht mit. Und so mußte man doch tief in die Tasche greifen und richtig lange Dehnschrauben kaufen, die dann - ähnlich wie man es bei Motoren macht - nicht nur den Deckel festhielten, sondern ganz durch bis zum anderen Ende gingen. Eine Dreherei fand sich auf die Schnelle, die an 6 m langen Zugstangen oben und unten ein Gewinde andrehte. Sie hat der VEBA-Oel pro Schraube ca. 5000 DM abgeknöpft. Schade, daß ich damals noch nicht selbstständig war; der Apparat brauchte 24 Schrauben!!!
Vielleicht gelingt uns eine Abschätzung der erforderlichen Kräfte und Dehnwege. Dann könnte man die Phase "Trial and Error" durch Berechnung etwas abkürzen. Bei den Hülsen ist das Stauchverhalten leider nicht so toll, wie bei der gereckten Dehnschraube. Man sollte sie möglichst nicht bis zur Stauchgrenze belasten. Andererseits dürfen sie auch nicht zu stabil sein, sonst federn sie nicht mit und der Gag ist weg bzw. reduziert auf die bloße Verlängerung der Dehnschrauben.
Ich nehme mal 1,6 bar Ladedruck (Überdruck, gelle?)an und 4 Schrauben um jeden Zylinder rum. Der Zylinder hat 76,5er Bohrung, wobei man einen Zuschlag für die Dichtung machen muß. Wenn man nichts weiß, ist die Hälfte der Dichtungsbreite ganz gut. (Sach mal n Wert! Sind das 10 mm? oder vielleicht nur 5??). Die Dichtungsmasse kann übrigens den Zuschlag für die anteilige, beaufschlagte Dichtungsbreite reduzieren bzw. eliminieren, mehr aber nicht! Das läuft bei Industrieapparaten ganz genau so, nur alles eine Nummer größer.
Dann wäre die konstruktive Verdichtung noch wichtig (also 19 oder 20, oder wo ihr hin wolltet) und die Steuerzeit `Einlaß schließt´, da hab ich keinen Wert zur Hand. Als Einlaßtemperatur nehme ich mal 60 °C an. Den Verbrennungsdruck rechne ich mal ideal ohne Abkühlung und für stöchiometrische Verbrennung, da kommen zwar utopische Werte raus, aber besser, als geraten. Dann mal gucken, was man mit den Werten macht.
Viele Grüße
Werner
P.S.: Und wenn dann mal ein Rallye-Golf mit 10 langen Stangen, die durch die Motorhaube schauen, um die Ecke biegt, dann ..... dann ist es der legendäre PRG mit dem Hochdruck-Zylinderkopf. Boooaaaahh, geil eeeyyy!
Wenn Du richtig rechnest - also ohne Daumen -
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