Date: September 12, 2004 at 12:42:06
From: Bernd Schlueter, [gb5bc.g.pppool.de]
Subject: Ergebnis der Rechnung (diesmal ohne Sternen- und Modschein)
5,2 cm³ Leckrate in 5 Minuten im Leerlauf, 14 cm³ bei Vollgas. Der Öffnungsdruck der Düsen dürft näherungsweise konstant sein. Variiert wird nur die Einspritzdauer, bzw. genauer, die Zeit, in der die Pumpenzylinder unter Druck stehen.
Aus dem Leckmengenverhältnis von ca. 1:3 könnte man schließen, dass sich die Zeiten unter Druck ebenfalls wie 1:3 verhalten., das abweichende Verhältnis der Fördermengen von 8mm³ zu 40 mm³ entsprechend 1:5 wäre dann durch das Schnarren der Düsen im Leerlauf entstanden.
Es könnte also durchaus sein, dass ein konstantes Leck am Zylinderspalt vorhanden ist, in dem die Leckströmung turbulent, mit einer Geschwindigkeit, die der Wurzel des Druckes proportional ist, entweicht.
Insbesondere bei hoher Drehzahl tritt die Leckrate also in den Hintergrund (unter 1%, siehe Rechnung).
Bei einem Benziner würde so etwas nicht zulässig sein, da die Zündbedingung unterschritten würde, verschlissene Diesel laufen noch, wenn nur überhaupt etwas in den Zylinder gelangt.
Eine Frage wäre noch, ob die Leckströmung wirklich turbulent und nicht viskos ist: dann dürfte es keinen Unterschied machen, ob man bei warmem Motor zähes Pöl oder dünnen Winterdiesel einspritzt. Ist die Strömung jedoch mehr viskos (Stokes), sollte besonders der verschlissene Motor mit kühlem Pöl im Leerlauf und bei unveränderter leerlaufeinstellung (Leerlauf-Fliehkraftregler aus) besser laufen.
Würde mich interessieren, wenn das (nicht!) bestätigt werden könnte.
Hilfreich zur Kontrolle wäre auch eine Aussage über den Spalt zwischen Einspritzkolben und -zylinder. Hat den schon jemand messen können?
Bei Motorzylindern ist eine Präzision bei der Honung von etwa 20 Mü üblich, der Spalt ist wahrscheinlich größer.
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