Date: November 23, 2004 at 22:09:35
From: Joachim S, [p3e9e742b.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Ohne Klugscheißern zu wollen, ...
Hi Hans,
Klugscheissereien sind doch immer willkommen. Wenn es wirklich klug ist, dann ganz besonders...
Wenn ich deine Fachbegriffe richtig umsetze, dann reden wir von einer ESP ohne gehäusefeste Leerlauffeder.
Bei meiner ESP handelt es sich nach allem was ich davon verstehe über einen "Leerlauf-Endrehzahlregler mit Zwischenfeder für den Übergangsbereich".
Es gibt an der Reglerwippe eine sehr schwache Leerlauffeder. Im "Gestänge zum Verstellhebel" sind insgesamt drei Federn, alle sind als Druckfedern ausgelegt. Eine davon ist sehr schwach, geht aber etwas später in die Endlage als die eigentliche Leerlauffeder. Das sollte nach allem was ich davon verstanden habe die Zwischenfeder sein. Der Regler arbeitet ausgesprochen zufriedenstellend bei warmen Motor, und mit Diesel tut er es sowieso...
Beim Pöl handelt es sich z.Z. um Sojaraffinat, die Probleme sind mit anderen Sorten aber identisch. Es handelt sich nicht um "Trichterdicht", direkt verklebt ist in der ESP nichts.
Noch mal kurz zusammengefasst, was wir versucht haben:
Wir hatten wie du den Verdacht, dass die Dämpfung des Reglers durch das kalte Pöl die Reglergeschwindigkeit so beeinflusst, dass es das Sägen begünstigt (von Verursachen wollen wir da lieber nicht reden).
Als Ursache erschien uns die Bohrung in der Schiebehülse des Fliehkraftreglers der Hauptverdächtige. Simon und Jonas haben die deshalb testweise massiv erweitert. Ohne vorteilhaftes Resultat, aber auch ohne erkennbare Nachteile.
Der nächste Gedanke war, dass die Flüssigkeitsreibung der Hülse auf der Achse ein stark bedämpfender Faktor sein könne. Also haben wir die Achse malträtiert. Sie trägt nun nur noch an wenigen Stellen, wir haben sie längs und umlaufend genutet. Ein Vergleichstest durch Schieben von Hand zeigt, dass sie im Pölbad nun wirklich bedeutend leichter läuft als im Serienzustand.
Auch hier der selbe Effekt, das Sägen zeigt sich unbeeindruckt. Beim Fahren merke ich keinen wesentlichen Unterschied, man könnte sich einbilden, dass der warme Motor etwas spontaner aufs Gas reagiert. (Einbildung ist auch eine Bildung).
Wir kommen nun zu dem Schluss, dass die Bedämpfung des Reglers durchs Pöl wohl nicht der ausschlaggebende Faktor ist. Ein letzter Test steht noch aus, wir wollen die Pumpe erwärmen, den Motor aber kalt lassen. Und dann starten. Wenn es dann immer noch sägt, ist die Theorie "zu langsamer Regler" wohl endgültig vom Tisch.
Härtere Leerlauf- und Zwischenfedern dürften eine Lösung sein. Sie führen ggfs. zu instabilerem Leerlauf. Man merkt dann vielleicht an der Drehzahl, ob man das Licht eingeschaltet hat. Man kann dann vielleicht zum Anfahren nicht mehr einfach einkuppeln, sondern muss Gas geben.
Das ganze ist für uns interessant, aber nicht wahnsinnig wichtig. Durch Nachglühen bekomme ich einen recht passablen Kaltlauf hin. Ich könnte auch eine ESP einbauen, bei der der KSB mit einer Leerlaufanhebung verbunden ist. Auch das hilft erfahrungsgemäß sehr. Trotzdem, es interessiert uns einfach, was da passiert...
Gruss Jo
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