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Date: September 16, 2005 at 21:53:59
From: R.Lang, [p54aec470.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Re:Die Aufgabe des Wassers im Dieselbrennprozess

Hallo @leser,
physikalisch ist Wassereinspritzung ein Verlustgeschäft ohne Zweifel,
wird Wasser jedoch in homöpatischen Dosen zugesetzt kann es den Verbrennungsprozess unterstützen. OH-Radikale sind ganz geil drauf Reaktionspartner zu finden. Die Lebensdauer dieser Teile ist nicht besonders lang, daher müssen sie ja auch im Brennraum entstehen, zum Beispiel durch thermische Hydrolyse aus der Verdichtungswärme, das kann jedoch nur mit winzigen Wassermengen funktionieren, da sonst die Wärmekapazität des Wassers die Verdichtungswärme auffrist.
Sobald die Reaktion dieser Teile vorzugsweise mit H-bestandteilen des Treibstoffes eingesetzt hat wird das Gasmedium im Brennraum erwärmt, wenn bestimmte Temperaturen überschritten sind setzt dann auch die Umsetzung des Kohlenstoffes zu CO und CO2 ein, dieser Anteil des Treibstoffes benötigt jedoch erhebliche Wärmeenergie aus dem Verbrennungsprozess um die Reaktion aufrecht zu erhalten. Durch einsetzende Expansion wird dieser Prozess sehr schnell unter die notwendige Brenntemperatur abgekühlt, der übrig gebliebene Kohlenstoff kommt dann als Russ aus der Maschine.
Moderne Verfahren wie Hochdruckeinspritzung und Modulation der Einspritzung dienen dazu den Verbrennungsprozess zu kontrollieren, dabei lässt sich jedoch nur wenig an den Eigenschaften der Reaktion zwischen Kohlenstoff und Sauerstoff manipulieren. Es braucht halt eine bestimmte Zeit damit genügend Reaktionspartner im Brennraum sich vereinigen konnten. Konstruktive Massnahmen um dies zu optimieren sind Wirbelprinzip, Vorkammer, Multilochdüsen.

Zu dieser Problematik gibt es von DB und verschiedenen Hochschulen mehrere zum Teil veröffentlichte Dr.Arbeiten die die Vorgänge im Brennraum genauer untersucht haben. Nur mit diesen Erkenntnissen war es überhaupt möglich den hohen Stand der heutigen Einspritztechnik zu erreichen.

Zukünftig wird Wasser bei der Einsparung und besseren Nutzung von Brennstoffen eine Rolle spielen, ich vermute jedoch das es mehr bei der Brennstoffkonditionierung der Fall sein wird.

Es wird die Zeit kommen da werden alle am Brennprozess im Kolbenmotor beteiligten Komponenten kontrolliert dosiert werden können. Hierbei kann Wasser wieder eine Rolle als Sauerstofflieferant spielen. Bei Magerkonzepten ist man nicht mehr auf die Inertfähigkeiten des Stickstoffes angewiesen, dann kann man den Sauerstoffgehalt des Brennmediums erhöhen, und damit die Reaktionswahrscheinlichkeit im Brennraum verbessern.

Für die Aufbereitung des Brennstoff werden bisher ungenutzte Abwärmepotentiale der Motore einer Nutzung zugeführt.

Korossionsprobleme sollten sich mit dem Einsatz von keramischen Werkstoffen im Brennraum und an den kritischen Stellen bewältigen lassen. Der Einsatz von keramischen Werkstoffen wird wohl auch mit
schmierstoffarmen Konstruktionen kommen. Beim Einsatz von Keramik ist nicht an massive Klumpen gedacht, nein Keramik lässt sich auch in dünnen Schichten auf Metalloberflächen auftragen.

Gruss Rainer

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