Date: November 08, 2001 at 17:24:19
From: Joachim S, [pd9e1dde7.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Danke Ralf, genau so ist es, bis auf einen winzigen Punkt
>;-)) Genau da will ich auch hin. Wenn ich genug verstanden habe von den verschiedensten Einflüssen, die bei solchen Applikationen berücksichtigt werden müssen (und einen winzigen Bruchteil Deines Wissens habe), dann fällt auch die Applikation auf Pflanzenöl leichter.
Hi Ralf,
das ist ein grosses Ziel. Hast du mitbekommen, wo hin ich den Förderbeginn mit den 12°-Düsen optimiert habe? Ca. 6° Kurbelwellenwinkel früher als normal. Eine ganze Menge, womöglich viel zu viel..
Das Problem dabei ist, man tappt ziemlich im Dunkeln, kann sich nur auf Gehör und Probefahrt verlassen. Keine Ahnung, was ich dem Motor damit angetan habe. Die Kiste läuft, vielleicht auch besser als vorher, aber die Feinheiten bekommt man so nicht hin. Wahrscheinlich bräuchte ich bei Volllast viel weniger, und bei Teillast noch mehr. Unmöglich das bei der Fahrt rauszuhören.
Das geht nur am Motorenprüfstand, mit viel Zeit und guten Diagnose-Equipment. Für eine gute Förderbeginn-Optimierung auf andere Düsen und Pöl wäre ein Druckaufnehmer im Brennraum ziemlich sinnvoll. Abgasmessgeräte würden auch dazugehören. Der Prüfstand müsste eine ordentliche Bremse haben, so dass man alle Lastzustände durchprobieren kann.
Und das ganze wäre nur ein kleiner Ausschitt der ganzen Applikation. Für uns wohl ne Nummer zu gross. Wenn man sowas angeht, dann sollte man es konsequenterweise auch gleich für ein CR-System machen. Da hat man auch die Einstellung der Kennfelder übers "Chiptuning" leichter im Griff, als durch mechanische Eingriffe in die Einspritzanlage.
Und dann kommt das noch schwierigere Feld der Optimierung für den Fahrbetrieb. Prüfstand ist die halbe Sache, aber wie hängt der Motor am Gas, wie fühlt er sich an. Ruckelt er etwa beim Beschleunigen. Das ist am Prüfstand kaum zu erledigen. Aus gutem Grund sagt man wohl, dass kleine Firmen beim heutigen Stand der Motorentechnik nicht mehr mitkönnen. Es steckt einfach zuviel Entwicklungszeit und Feintuning drin. Schon bei unseren vergleichsweise simpel gestrickten Palettieranlagen ging meist der grösste Teil an Entwicklungszeit fürs Feintuning beim Kunden drauf.
Um in diesem Zusammenhang wieder auf Elsbeth zurückzukommen, würde man seiner Grundkonstruktion soviel Liebe und Sorgfalt angedeihen lassen, käme vermutlich was ziemlich rundes dabei raus. Ob es besser oder schlechter wäre, als jetzige DIs weiss ich nicht. Aber es wäre bestimmt weit pöltauglicher.
Im anderen Forum habe ich leichte Bedenken angemeldet, was das duothermische Prinzip angeht. Wenn es so funktioniert, wie dargestellt, steht z.B. nicht die gesamte Luft für die Verbrennung zur Verfügung. Das Erzeugen des Wirbels geht auch mit Energieverlust einher. Es ist halt ein Kompromiss zwischen DI und Vorkammer. Gehts um den reinen Wirkungsgrad, traue ich dem "puren" DI noch einen kleinen Tacken mehr zu. Bei Pöl halt dem Elsbeth-Prinzip.
Gruss Jo
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