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Date: November 08, 2001 at 19:49:57
From: Ralf Hofmann, [p3e9c12ac.dip.t-dialin.net]
Subject: Applikationen

Hallo Jo,

>das ist ein grosses Ziel.

ja, ich nehme den Mund ab und zu etwas voll. Aber ich denke ernsthaft in diese Richtung nach. Sobald ich genug Geld zusammen habe, kommt ein Abgasprüfstand dran. Ein Rollenprüfstand mit anständiger Leistungsbremse sollte nicht das Problem sein. Beim Klaiss in Remscheid hätte ich einen für DM 250,- kriegen können. Mir hat nur die Zeit nicht ausgereicht, den vor dem Abriß der Halle auszubauen.

> Hast du mitbekommen, wo hin ich den Förderbeginn mit den 12°-Düsen optimiert habe? Ca. 6° Kurbelwellenwinkel früher als normal. Eine ganze Menge, womöglich viel zu viel..

Nee, hab' ich nicht mitgekriegt. Du hast auch den Düsenöffnungsdruck erhöht, oder? Und wie war das nochmal mit dem Druckmodul bei Pöl? Kann das auch was verändern?

>Das Problem dabei ist, man tappt ziemlich im Dunkeln, kann sich nur auf Gehör und Probefahrt verlassen. Keine Ahnung, was ich dem Motor damit angetan habe. Die Kiste läuft, vielleicht auch besser als vorher, aber die Feinheiten bekommt man so nicht hin. Wahrscheinlich bräuchte ich bei Volllast viel weniger, und bei Teillast noch mehr. Unmöglich das bei der Fahrt rauszuhören.

Logo, das ist was für'n Prüfstand.

>Das geht nur am Motorenprüfstand, mit viel Zeit und guten Diagnose-Equipment. Für eine gute Förderbeginn-Optimierung auf andere Düsen und Pöl wäre ein Druckaufnehmer im Brennraum ziemlich sinnvoll. Abgasmessgeräte würden auch dazugehören. Der Prüfstand müsste eine ordentliche Bremse haben, so dass man alle Lastzustände durchprobieren kann.

Wie sieht so ein Druckaufnehmer aus? Wird der in die Glühkerzenöffnung geschraubt?

>Und das ganze wäre nur ein kleiner Ausschitt der ganzen Applikation. Für uns wohl ne Nummer zu gross.

Klar, 'ne echte Applikation in Industriequalität kriegen wir nicht hin. Aber ich denke, eine in der Qualität wie die Top-Umrüster sollte allemal 'drin sein.

>Wenn man sowas angeht, dann sollte man es konsequenterweise auch gleich für ein CR-System machen. Da hat man auch die Einstellung der Kennfelder übers "Chiptuning" leichter im Griff, als durch mechanische Eingriffe in die Einspritzanlage.

Sicher, CR und PD ist der nächste Schritt. Ich habe auch schon alle Augen nach einem original VW (oder Bosch)-Diagnose-und Programmiergerät dafür offen. Irgendwann geht wieder einer Pleite, dann bin ich da . . .

>Und dann kommt das noch schwierigere Feld der Optimierung für den Fahrbetrieb. Prüfstand ist die halbe Sache, aber wie hängt der Motor am Gas, wie fühlt er sich an. Ruckelt er etwa beim Beschleunigen. Das ist am Prüfstand kaum zu erledigen. Aus gutem Grund sagt man wohl, dass kleine Firmen beim heutigen Stand der Motorentechnik nicht mehr mitkönnen. Es steckt einfach zuviel Entwicklungszeit und Feintuning drin.

Ich denke aber, die meiste Arbeit davon ist schon bei den Herstellern gemacht worden.
Wenn wir einmal kapiert haben, welche Unterschiede Pölbetrieb mit sich bringt, brauchen wir die Steuerkurven nur etwas anzupassen. Mit den entsprechenden Messgeräten und Freiwilligen unter uns sollte das auch in den Griff zu kriegen sein.

>Um in diesem Zusammenhang wieder auf Elsbeth zurückzukommen, würde man seiner Grundkonstruktion soviel Liebe und Sorgfalt angedeihen lassen, käme vermutlich was ziemlich rundes dabei raus. Ob es besser oder schlechter wäre, als jetzige DIs weiss ich nicht. Aber es wäre bestimmt weit pöltauglicher.

Ja, es muß nur einer gefunden werden, der daran weiterentwickelt oder die Kohle dafür 'rüberschiebt. Wenn ich an den Mickerbetrag denke, der da nur gebraucht wird, kann ich's gar nicht glauben, daß es da nicht schon längst weitergeht.
Hab' gestern im Fernsehen ein Interview gesehen von einem Lottomillionär (Geschäftsmann), der hat die Million gleich weiterverschenkt - an irgendsoeinen Kulturverein. Damit hätte Elsbett den Motor serienreif gemacht.

>Im anderen Forum habe ich leichte Bedenken angemeldet, was das duothermische Prinzip angeht. Wenn es so funktioniert, wie dargestellt, steht z.B. nicht die gesamte Luft für die Verbrennung zur Verfügung.

Richtig, aber das macht ja nix, der Diesel läuft - wie Du immer sagst - mit viel Luftüberschuß. Ist also genug da. Wenn der noch als 4-Ventiler mit Turbo richtig beatmet wird, ist immer genug da für'n Luftpolster.

> Das Erzeugen des Wirbels geht auch mit Energieverlust einher.

Ich denke, der Wirbel kostet kaum Energie. Und die, die gewonnen wird durch vermiedenen thermische Verluste ist weit größer.

> Es ist halt ein Kompromiss zwischen DI und Vorkammer.

Nee, glaube ich nicht. Die Vorkammer ist ja dazu da, durch den Druck der Erstentzündung den unverbrannten Rest wie eine Stichflamme in den Hauptbrennraum zu schießen und dabei nochmal richtig zu verwirbeln. Ist also eine "Krücke", um den Nachteil der Niederdruckeinspritzung (schlechte Gemischbildung) auszugleichen. Der große Nachteil war der Temperaturverlust durch die Vorkammer und die Strömungsprobleme (Verluste) darin. In dem Moment, wo die Hochdruckeinspritzung beherrschbar wurde und der Brennraum in den Kolben verlegt wurde (natürlich alles von Elsbett abgeguckt), war eine bessere Art der Gemischbildung gefunden. Und die energiefressende Vorkammer hatte ausgedient.
D.h. bei Vor-/Wirbelkammer oder DI geht es vom Prinzip her nur un die Gemischaufbereitung. Das Duothermverfahren ist eigentlich was ganz anderes. Dabei geht es darum, die heiße Brennzone vom Motor durch einen sehr schlechten Wärmeleiter (nämlich durch Luft) zu isolieren, um die gewonnene Energie besser zu nutzen und nicht als warmes Wasser zu verlieren.
Daß dabei auch die Gemischaufbereitung besser war als bei den damals gebräuchlichen Vorkammermotoren, war ein positiver Nebeneffekt, nicht der Kern der Sache.

> Gehts um den reinen Wirkungsgrad, traue ich dem "puren" DI noch einen kleinen Tacken mehr zu.

Durch den geringeren Wärmeverlust durch "Kapselung" der eigentlichen Brennzone ist aus dem Duothermverfahren mehr 'rauszuholen, glaube ich. Denn wie ich beim letzten Treffen von Dir gelernt habe, ist der Diesel nur zu optimieren, wenn man die Verluste verringert. Und das ist einer der Königswege, um Verluste zu verringern.

MfG
Ralf Hofmann

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