Date: November 21, 2001 at 22:25:44
From: Hans Fürthbauer, [cacheolinz1.net.uta.at]
Subject: Re:@Rhanie! Wasserablass am Kraftstofffilter deshalb!
Hallo Rhanie,
Die Bosch-VE-Pumpen der "Gründerzeit" (ab 1976 Serie im VW-Golf 1,5D) hatten Korrosionsprobleme mit Wasser im Kraftstoff. Es wurde damals als Abhilfe ein spezielles Filterpapier entwickelt, das feinste Wassertröpfchen im Kraftstoff zurückhalten kann. Die Tröpfchen fallen im Betrieb zu Boden und sammeln sich unten im Filtergehäuse. Gut gemeint, aber darin liegt auch eine gewisse Gefahr: Ist tatsächlich Wasser in ausreichender Menge vorhanden und wird es nicht rechtzeitig abgelassen, bekommt die Pumpe irgendwann statt Kraftstoff einen Schwall Wasser und das mag weder die Pumpe noch die übrige Einspritzausrüstung.
Die elektronisch geregelten VE-Pumpen mit dem Stellwerkspoti waren noch erheblich empfindlicher. Es kamen mögliche Kontaktprobleme durch Korrosion hinzu. Dort war ein wasserabscheidendes Filterpapier und eine entsprechende Wartung sowieso Pflicht. Diverse Fzg.-Firmen haben eine Wasserstandssonde in den Filter eingebaut, um den Fahrer bei zu hohem Wasserstand im Filter durch eine penetrant leuchtende Kontroll-Lampe aufmerksam zu machen.
Erst mit dem Einsatz des HDK (=Halbdifferential Kurzschlußringgeber) ab ca. 1993 wurden die elektronisch geregelten Pumpen unempfindlicher gegen Wasser gemacht. Der Filter mit Wasserabscheider (und eventuell mit Wasserstandsanzeige) hatte sich aber in der Zwischenzeit etabliert, erhöht den Umsatz bei den Zulieferern und wird auch bei Reihenpumpen (speziell Nutzfahrzeuge) angewendet.
Dein Benz ist so ein altes Kaliber und technisch so unterschiedlich zu den VE-Pumpen, daß er den "Wasserablass" normalerweise nicht braucht. Für mich heißt "normalerweise" mit Dieselbetrieb. Denn winzige Wassermengen machen der Reihenpumpe kein Problem. Aber Ihr mit Euren diversen Spezialkraftstoffen solltet prüfen, ob ein Wasserabscheider nicht doch von Vorteil wäre.
MfG Hans F.
Follow Ups: