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Date: June 01, 2002 at 21:13:22
From: Hans Fürthbauer, [linzu2-212-129.utaonline.at]
Subject: Re:@ Andreas H. "KF Mass"

Hallo Andreas,

eine kurze Antwort zu Deiner Frage geht nicht, das Theme ist zu komplex, wie fast alles bei einer "alten" Bosch-Verteilerpumpe.

Vorab ein Hinweis: Mit dem KF-Maß ("Kolbenfeder-Maß") wird die Vorspannung der beiden Kolbenfedern im unteren Totpunkt des Verteilerkolbens eingestellt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das KF-Maß nur 3,30 oder 3,10 mm sein soll. Aus dem Stegreif raus ist das KF-Maß irgendwo so um ca. 5 bis 6 mm. Kann es sein, daß Du das K-Maß ("Kolbenmaß") meinst? Nämlich den Abstand Stirnseite Pumpenzylinder zum Verteilerkolben in UT-Stellung, bei montiertem Verteilerkopf? Da liegen die mir ad hoc bekannten Angaben für das K-Maß bei ca. 3,25 +/-0,15 mm. Das würde zu Deinen Messungen passen. Ich habe momentan leider keine genaueren Details verfügbar. Warum steht weiter unten.

Das K-Maß ist im Prüfdatenblatt zur jeweiligen Pumpetype angegeben, sofern die Pumpe keinen Vorhub und/oder keine Leiselaufeinrichtung hat. Dann wäre die Spalte leer, weil das K-Maß bei einer Pumpe mit Vorhub hydraulisch eingestellt wird und das Einstellmaß bei einer Pumpe mit Leiselaufeinrichtung (gabs bei VW und Ford) am Verteilerkopf vorne unterhalb vom ELAB eingeschlagen ist.

Zur Frage 1.) Um jetzt eine Bandbreite über die verschiedenen Pumpentypen zu ermitteln, müßte ich mir die Datenblätter der Pumpen anschauen. Kann ich aber jetzt nicht: Der entsprechende Ordner ist dzt. etwa 100 km von mir entfernt und das Bosch ESI[tronic] habe ich wegen der horrenden Kosten nicht.

Es macht wahrscheinlich auch keinen Sinn, so eine "Bandbreite" zu ermitteln, denn sowohl das KF- als auch das K-Maß sind vom Nockenhub und der Fertigungsgenauigkeit der anderen beteiligten Teile abhängig, auf den jeweiligen Pumpentyp abgestimmt und daher auch am Einzelexemplar zu prüfen und entsprechend einzustellen. Weil ich leider die Daten nicht verfügbar habe, kann ich auch zu der von Dir angegebenen Pumpe 0 460 494 138 keine Angaben machen.

Zur Frage 2.) Der Nockenhub und die Förderrate ("Nockensteilheit") ist bei den Sauger- und Turbopumpen fast immer unterschiedlich. Die mechanisch geregelten Pumpen erforderten alle eine sehr penible Anpassung an den Motor. Die Nockengeometrie der Hubscheibe war eine der grundlegenden Möglichkeiten. Die von Dir gemessenen Unterschiede wären für mich plausibel. Ob sie grundsätzlich immer zutreffen, weiß ich nicht.

Noch eine Anmerkung: Die Gleichförderung mit der Wiegemethode, wie Du sie praktiziert hast, ist vielleicht sogar genauer, als die mit Meßgläsern oder dem KMM-, bzw. Lichtschranken-Verfahren, wie es bei Prüfständen angewendet wird. Ich halte diese Methode für sehr kreativ und möchte sie gerne weiter diskutieren. Kannst Du bei Gelegenheit etwas mehr Details dazu berichten?

Wenn es Dir lieber ist, können wir das Thema "Gleichförderung" auch gerne per Mail behandeln.

MfG Hans F.

PS: War mein Text trotz des nicht einfachen Sachverhalts halbwegs verständlich, oder gibt es ein Verbesserungspotential?

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