Date: August 18, 2002 at 20:43:20
From: Hans Fürthbauer, [linzu1-209-65.utaonline.at]
Subject: Re: Danke für die Rückmeldung und Hinweise zur Undichtheit der Pumpe
Hallo Olivio,
danke, es immer gut zu wissen, ob eine Ferndiagnose richtig war. In Deinem Fall hat sie gestimmt. Wenn es die Dichtung am 4. Zylinder war, hat es was mit dem Kabel des Spritzbeginngebers zu tun?
Zur Undichtheit der Pumpe: Du hast die Dichtringe am Spritzversteller getauscht. Die waren hart und spröde, habe ich Deinem allerersten Beitrag entnommen. Hast Du die Dichtringe von einem Bosch-Dienst bezogen? Waren es O-Ringe, Rechteckringe, oder Blechdichtungen mit Beschichtung, die Du jetzt eingebaut hast und was war vorher drin? Q-Ringe oder Rechteckringe? Die O-Ringe vom Spritzversteller-Magnetventil ganz unten an der Pumpe, wo das 2-polige Kabel weggeht, hast Du nicht getauscht?
Die (eingebaute) Pumpe am Zulauf mit einem Druck von z.B. 1 bar oder höher zu beaufschlagen, ist kritisch, weil es eventuell den Radialwellendichtring der Antriebswelle aus dem Gehäuse teilweise oder ganz rausdrückt. Wenn das passiert, gibt es bei einem Motor mit Kettentrieb recht ungute Szenarien, die ich jetzt aus Zeitgründen nicht beschreiben möchte.
Den Rücklauf mit Druck zu beaufschlagen, halte ich für nicht sehr zweckmäßig. Denn die Pumpe hat im Leerlauf bereits einen Innenraumdruck von ca. 5 bar. Wenn Du mit der Drehzahl auf 5.000 U/min. hochgehst, kommst Du auf 8 - 10 bar und hast nebenbei noch den Betriebszustand (Druckpulsationen hoch- und niederdruckseitig, Temperatur, usw.) und das ist erheblich sinnvoller, als ein externer, statischer Druck bei nicht laufender Pumpe.
Mein Tip wäre daher: Sauganlage abbauen, bis die Pumpe halbwegs gut zugänglich ist. Dann die Pumpe sauber reinigen. Falls Du einen "Entwicklerspray", wie er für die Rißprüfung nach dem Farbeindringverfahren verwendet wird hättest, könntest Du die Pumpe an den Gehäusedichtstellen einsprühen und die "Kreideschicht" gut auftrocknen lassen. Dann den Motor starten und auf Drehzahl bringen und einige Zeit halten. Ein Kraftstoffaustritt wird dann auf der eingetrockneten weißen Schicht, als Fettfleck schnell sichtbar. Falls Du keinen solchen Spray hast, oder an den Stellen, wo Du damit nicht hinkommst, eignet sich untergeschobenes Löschpapier (notfalls sogar gutes weißes Klopapier), um Undichtheiten zu erkennen.
Wenn Du die Stelle(n) eindeutig geortet hast, sollten wir bei Bedarf nochmal darüber reden, denn nicht alles kannst Du selbst abdichten. Außer Du hättest entsprechende Kenntnisse und Erfahrung.
Du hast nichts zur Laufleistung von Pumpe und Wagen und zum Baujahr gesagt. Hast Du mal RME gefahren, wenn ja, wie lange, wie sieht es aus mit Pöl- oder Mischbetrieb, Benzin- oder IPA-Zusatz?
Wenn Du weitere Unterstützung brauchst, dann melde Dich bitte nochmal und beantworte auch die Fragen, wenn nicht, belassen wir es dabei.
MfG Hans F.
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