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Date: September 17, 2003 at 23:19:25
From: Rhanie, [p213.54.145.151.tisdip.tiscali.de]
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Subject: Erster Rußpartikelfilter zum Nachrüsten

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Fundsache: http://www.spiegel.de/auto/werkstatt/0,1518,265994,00.html

DIESELABGASE

Erster Rußpartikelfilter zum Nachrüsten

Die Einführung von Diesel-Partikelfiltern durch deutsche Autoindustrie ist ein zäher Prozess. Zwar stellten die großen Hersteller in den letzten Monaten nach und nach Produkte für Neuwagen vor, verweigern jedoch die Entwicklung von Filtern zum Nachrüsten. Das Rennen macht nun ein kleines Unternehmen: Twin-Tec bei Bonn.

Frankfurt/Main - Das Thema Diesel-Partikelfilter hat die deutsche Automobilindustrie lange Zeit ignoriert. Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt stellen jetzt zwar alle großen Hersteller entsprechende Filtersysteme vor - allerdings nicht für alle Fahrzeugklassen und zum Teil nur gegen Aufpreis. Und bei den Filtern zum Nachrüsten scheint sich die Geschichte nun zu wiederholen.
Ein nachträglicher Einbau eines Partikelfilters sei zwar möglich, wegen der hohen Kosten aber nicht zu vertreten, heißt es unisono bei den Herstellern. Um den Filter durch Verbrennung zu säubern, seien hohe Abgastemperaturen nötig, die sich nur durch Eingriff ins Motormanagement erzielen ließen, begründen die Firmen ihre Haltung.

Die Zuliefer-Industrie stößt ins gleiche Horn: Bosch aus Stuttgart hat zwar auf der IAA angekündigt, im Jahr 2005 in die Produktion von Partikelfiltern einzusteigen. An eine Nachrüstlösung ist aber vorerst nicht gedacht. Eberspächer mit Sitz in Esslingen liefert zwar vom Herbst 2003 an beschichtete Filter in Serie an Renault. Gedanken über eine Nachrüstlösung will sich das Unternehmen laut Sprecher Klaus Teubner aber erst dann machen, "wenn unsere Kunden das wollen".

Diese Haltung der Großen freut die Kleinen: Das Unternehmen Twin- Tec aus Königswinter bei Bonn landete bereits vor der IAA einen Coup, indem es den ersten Rußfilterkat zur Nachrüstung für Dieselfahrzeuge ankündigte.

Der Ansatz ist einfach: Auch bei Twin-Tec weiß man, dass eine optimale Säuberung der Abgase nur mit größtem technischen und finanziellen Aufwand möglich ist - eine unrealistische Perspektive für den Nachrüstmarkt. Der von dem Unternehmen entwickelte Filter lässt daher mehr Partikel durch als die ab Werk eingebauten Anlagen. Dafür bleiben die Kosten mit rund 650 Euro inklusive Einbau im Rahmen, auch die Gefahr eines Mehrverbrauchs soll nicht bestehen. "Man kann sich das ähnlich vorstellen wie in den achtziger Jahren, als ungeregelte Katalysatoren zum Nachrüsten angeboten wurden", sagt Technikleiter Uwe Israel.

Der wartungsfreie Rußfilter von Twin-Tec wird anstelle des serienmäßigen Oxidations-Katalysators in die Abgasanlage eingesetzt. Im Gegensatz zu den ab Werk erhältlichen Systemen arbeitet die Twin-Tec-Lösung mit offenen Kanalstrukturen. Dadurch soll ein Verstopfen des Filters verhindert werden. Die Partikel werden durch schaufelartige Einschnitte in einer Folie abgelenkt. Während die größeren Teilchen ins Freie gelangen, bleiben die kleinen in einem Vlies hängen, wo sie durch Oxidation unschädlich gemacht werden.

Das Twin-Tec-System erreicht seine größte Wirkung also bei den kleinen Partikeln - und genau das sind die gefährlichen, da die größeren ohnehin nicht die Lunge erreichen, sondern meist schon in der Nase hängen bleiben. Der Hersteller spricht von einer 40- bis 50-prozentigen Verringerung des Partikelmassen-Ausstoßes. Bezogen auf die Zahl der Teilchen soll der Rückgang aber mehr als 90 Prozent betragen. "Und die Zahl der Partikel ist der viel entscheidendere Wert", sagt Israel.

Der Twin-Tec-Filter soll im Frühjahr 2004 auf den Markt kommen und in individuellen Einbausätzen für gängige Fahrzeugtypen angeboten werden. Schon jetzt verzeichnet bei Twin-Tec eine "überwältigende Resonanz", so Sprecher Rainer Werthmann.

Von Tobias Wiethoff, gms

Gruß Rhanie.

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