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Date: June 10, 2001 at 17:38:18
From: Hans Fürthbauer, [olinz-3265.utaonline.at]
Subject: Re: Zu Löcher und Strahlen / @ÖkoFrank

Hallo Frank,

Danke für Deine Zusammenfasung, das erleichtert die Sache ungemein. Trotzdem wird es noch viel Text.

1.) Mit Strahlbild ist gemeint, wie der Strahl (oder die Strahlen, wenn's mehrere sind) aussieht, wenn die Düse abspritzt. Das ist ein Qualitätskriterium für die Funktion und wird am Düsenprüfstand beurteilt. Eine Zapfendüse hat nur einen Strahl. Bei den Lochdüsen gibt es ein breites Spektrum von nur einem Spritzloch (M-Verfahren) bis zu 8 Spritzlöchern. Irgendwo habe ich gelesen, daß es einen Nutzfahrzeugmotor (Mercedes-Benz?) mit 12 Spritzlöchern/Düse gibt. Also: Soviele Spritzlöcher, soviele Strahlen. Ein Strahlbild einer Mehrlochdüse wäre nicht in Ordnung, wenn z.B. die Strahlen ungleich lang, unterschiedlich dick, usw. wären.

Zum Strahlwinkel einer Zapfendüse: Der Strahl kann an der Düse sehr schön gebündelt, also mit einem Strahlwinkel von Null, oder etwas aufgefächert, z.B. mit einem Winkel von 12 Grad austreten. Es gab mal früher bei den Zapfendüsen Strahlwinkel bis zu 30 Grad. Stell Dir einen Gartenschlauch vor. Du kannst die Spritzdüse so einstellen, daß der Strahl gebündelt austritt, oder so, daß er breit aufgefächert wird. Bei der Zapfendüse ist die Strahlform durch die geometrische Form des Spritzzapfens veränderbar.

Bei den Lochdüsen spricht man eher nicht von Strahlwinkel, sondern vom Spritzwinkel. Damit meint man meistens, in welchem Winkel die einzelnen Spritzlöcher bezogen auf die Längsachse des Düsenhalters angeordnet sind.

2.) Bei den PKW-Dieselmotoren ist einerseits zu unterscheiden in Vorkammer- und Wirbelkammermotoren. Die fahren alle mit Zapfendüsen und haben daher nur 1 Strahl. Die Abspritzdrücke liegen bei 120 bis ca. 160 bar.

Andererseits sind ca. 80% der heute produzierten PKW-Diesel Direkteinspritzer. Die haben dann zwischen 4 bis 6 Spritzlöcher/Düse. Soll die Zerstäubung sehr fein sein, muß man die Löcher kleiner machen, dafür aber mehr anbringen, sonnst bringt man die erforderliche Kraftstoffmenge für eine geforderte Leistung nicht durch die Düsen. Das gilt sinngemäß auch für LKW-Motoren. Dort sind halt auch von Haus aus die Spritzlöcher größer. Die PKW-TDI's haben heute Spritzlöcher von 0,15 mm und kleiner. Damit vertragen sie die hohe Viskosität von Pöl nicht. Die Abspritzdrücke eines aktuellen 2-Federhalters (bei meinem BMW 320d) betragen z.B. 190/410 bar. LKW-Motoren mit einer herkömmlichen mechan. geregelten Reihenpumpe und den dazugehörigen Standard-Düsenhaltern (Abspritzdruck 175 bis ca. 250 bar), werden von der Einspritzung her auch mit Pöl zurechtkommen.

MfG Hans F.

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