Date: December 27, 2002 at 12:45:54
From: Hans Fürthbauer, [linzu1-204-68.utaonline.at]
Subject: Re: habs gelesen, also machen wir weiter
Hallo Olivio,
diese Prüfanleitung von der DDE 2.1 für den Omega B (Art.-Nr. 939765, steht auf der Rückseite) habe ich auch. Wenn Du zu Prüfschritten, die darin beschrieben sind Fragen hast, kann ich darauf eingehen. Der Schaltplan hinten und die Pinbelegung des Steuergerätestecker sind sicher hilfreich.
Hast Du schon geprüft, ob beim Starten an Pin 7 und 4 Saft liegt? Ich hatte ja gesagt, daß es bei Zündung ein, in manchen Fällen vorkommt, daß die Pumpe nicht in die Startmengenstellung geht, obwohl sie das sollte. Wenn sie es auch beim Starten nicht tut, liegt in der Anlage ein funktionskritischer Fehler vor und das Steuergerät schaltet den Stellerstrom sofort wieder ab und auch beim Starten nicht mehr ein. In diesem Fall ist meistens auch das Abstellventil stromlos.
Funktionskritische Fehler an der DDE sind:
1.) Unterbrechung oder Kurzschluß am Hauptrelais (Verpolschutzrelais K17) und dessen Ansteuerung vom Zündschloß.
2.) Unterbrechung oder Kurzschluß am Geber für die Stellung des Regelschiebers (HDK), also Pin 1, 2, oder 3 und den dazugehörigen Leitungen zum Steuergerät, oder im Steuergerät selbst. Der HDK hat 2 Spulen, der Pin 3 ist der Mittelabgriff. Um die Spulen einzeln zu messen mußt Du zwischen Pin und 3 und Pin 2 und 3 messen, Soll-Ergebnis: jeweils ca. 5 - 6 Ohm am Pumpenstecker.
3.) Unterbrechung oder Kurzschluß im Stromkreis für das Mengenstellwerk am Pin 7 und 4 der Pumpe.
4.) Eine Schwergängigkeit des Regelschiebers in der Pumpe und dadurch eine Regelabweichung.
5.) Fehler im Stromkreis für das Abstellventil.
6.) Ein gleichzeitiger Ausfall von Drehzahlgeber und Spritzbeginngeber, weil dann keine Drehzahlmessung mehr möglich ist.
7.) manchmal genügt auch schon der Ausfall des Drehzahlgebers oder ein zu großer Abstand der Geberstirnseite von den Pins am Schwungrad um die Sicherheitsabschaltung auszulösen.
8.) Eine Wegfahrsperre, falls vorhanden, wäre auch noch eine Möglichkeit. Dazu habe ich aber keine Details
Im Fehlersuchplan ab Seite 295 sind noch eine Reihe von weiteren Möglichkeiten angeführt, aber die hast Du Dir bestimmt schon angeschaut. Darauf gehe ich nicht mehr ein.
Falls das Problem tatsächlich erst nach der Reparatur aufgetreten ist, ist ein Verkabelungsproblem sehr wahrscheinlich. Das muß sich durch gezielte Messungen finden lassen.
Hinweis dazu noch: Unterhalb der Sauganlage befindet sich der Kabelschacht, auf dem auch der Pumpenstecker drauf ist. Im Kabelschacht drinnen gehen die 7 Leitungen alle zu Crimp-Verbindern, mit denen dann der Kontakt zum Motorkabelbaum hergestellt wird. Der Kabelschachtdeckel läßt sich bei Bedarf öffnen, aber es brechen dabei gerne die Klipse ab.
Noch ein Punkt: Die beiden 7-poligen Stecker für die Pumpe haben an den Kontakten eine dünne Goldauflage, also nicht unnötig daran mit Meßspitzen herumstochern. Und die Kontakte nicht endlos oft trennen. Eine Beschädigung der Kontakte kann weiteren Ärger machen.
Sehr hilfreich wäre für eine Fehlersuche ein grafisches Multimeter, mit dem man sich die Spannungsverläufe z.B. am HDK, dem Drehzahlgeber und dem Spritzbeginngeber anschauen kann.
Wenn Du Steckverbindungen an Pumpe oder Steuergerät trennst, dann immer nur bei Zündung aus. Sonst ziehst Du eventuell einen Funken an den Kontakten (Induktionsspannungen der Spulen!), was wieder Ärger bedeuten kann.
Also, dann wünsche ich Dir viel Erfolg!
MfG Hans F.
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