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Date: October 23, 2003 at 00:46:13
From: MartinR, [p5089cacc.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Re: 2. Einspritzpumpe kaputt

Hi,

unterstellen wir mal, die angegebenen Fahrzeugdaten treffen auf die Realität zu:

Was mir zu Deinen Defekten einfällt:

1. Du schreibst bei den statements zu Deinem 1. Pumpendefekt, daß Du selbst produziertes Pöl verfährst, was bezüglich Wasser und Restverschmutzung nicht dem Standard genügt. Schon bei einfacheren Pumpen wird das auf Dauer Probleme geben, bei den moderneren Pumpen natürlich schneller.
a. Wasser ist ganz übel, da Du mit Rost, Alu- und Messingfraß zu rechnen hast, vor allem, wenn die Pumpe dem längere Zeit im Stillstand ausgesetzt ist. Wenn Wasser in Deinem Pöl ist, wird es nicht lange dauern, bis sich auch Säuren gebildet haben, da das Wasser den Zerfall von Pöl in Glycerin und Fettsäuren begünstigt. Säuren sind natürlich noch tödlicher für eine moderne Einspritzpumpe.
b. Zur Verschmutzung fällt mir das ein, was etwas tiefer im Thread von Roadrunner geschrieben wurde. Lohnend wäre diesbezüglich ein Blick unter das Druckregelventil, das mit einem Maulschlüssel leicht abzuschrauben geht. Evtl. ist dort ein Sieb, und selbiges verschmutzt. Würde sich in Leistungsverlust äußern, da Hochdruckteil und Spritzversteller in ihrer Funktion gestört wären. Wenn's das wäre, wäre es eine vergleichsweise billige Reparatur, das Sieb zu tauschen (falls von Bosch erhältlich), zu reinigen, oder gleich wegzulassen. Letzteres könnte man Dir aber erst dann ruhigen Gewissens empfehlen, wenn Du vernünftigen Treibstoff verfahren würdest. Bild vom potentiellen Sieb unter dem Druckregelventil im Thread von Roadrunner. Ist schwer zu erkennen, weil Du von oben nur die Öffnung siehst. Ein paar Infos mit Fotos zum Druckregelventil findest Du unter:

http://f23.parsimony.net/forum49387/messages/77630.htm

2. Ich denke, Du hast eine Austauschpumpe bekommen, weil kaum ein Boschdienst diese aufschraubt, geschweige denn, das Equippment für die Prüfung hat. Solls erst seit dem letzten Jahr geben und es soll schweineteuer sein. Repariert wird auch nicht im Felde, sondern in speziellen Firmen in CZ. Du wirst kaum einen Boschdienst finden, der Ersatzteile für diese Pumpen hat, von simplen O-Ringen vielleicht abgesehen. Ich bezweifle etwas die Diagnose "Rollenring defekt" innerhalb von zwei Wochen.

3. Ich weiß nicht, ob Du die Diagnosen richtig weitergegeben hast:
a. Eine VP44 ist eine Radialkolbenpumpe und die hat einen Nockenring, während ein Rollenring in die Familie der Axialkolbenpumpen gehört. An wem soll ich jetzt zweifeln, an Elsbett, an Deinem Boschdienst/Opelhändler, an Dir oder an allen gleichzeitig?
b. Daß ein Nockenring bricht ist für mich zunächst mal ziemlich unwahrscheinlich. Gründe dafür könnten sein: Blockieren der Radialkolben oder eine hydraulische Blockade im Hochdruckteil bis hin zu den Düsen, z.B. könnten die Düsen das Pöl nicht so schnell loswerden wie den Diesel und es könnten unzulässig hohe Drücke entstehen.
Wasser und Dreck wären natürlich ein guter Grund für solche Blockaden.

c. >Zwischendurch hab ich auch mal die Fehlercodes auslesen lassen. Gemeldet war zu niedrige Kraftstofftemperatur (komisch, denn ich hab immer erst bei Betriebstemperatur auf Rapsöl umgeschaltet)

Bei der VP44 wird die Temperatur von einer Hybridschaltung gemessen, die sich im Steuergerät auf der Pumpe befindet. Das Steuergerät wird von unten mit dem Kraftstoff des Zulaufs/Pumpeninnenraums gekühlt. Eine Meldung "zu niedrige Kraftstofftemperatur" ist während der Fahrt nicht plausibel bei den derzeitigen Temperaturen. Könnte z.B. sein, daß das Steuergerät hin ist. Steuergerät und Pumpe gibt's nicht einzeln => Tauschpumpe.
Ich weiß nicht, ob zur Prüfung der Plausibilität von Temperaturen das Steuergerät auch andere Sensoren heranzieht und es dadurch zu solchen Meldungen kommt. Denn nach einer längeren Standzeit sollten alle Temp.Sensoren (Kraftstoff, Ansaugluft, Kühlmittel) beim Start die gleiche Temperatur melden. Ein paar Augenblicke nach dem Start könnte diese Meldung im Falle einer Plausibilitätsprüfung also schon Sinn machen. Hieße aber für Dich: Tauschpumpe, s.o. Mal die Werte verglichen????

Nach Infos von Tom Greten ist eine zu niedrige Temperatur bei einer VP44 im Fahrbetrieb eher unwahrscheinlich. Die Kunst besteht darin, zunächst das Pöl schnell warm zu bekommen, um anfangs die Viskosität zu mindern, und es dann bei warmem Motor eher zu kühlen, so wie es von den div. Autofirmen für Diesel serienmäßig vorgesehen ist. Ich weiß nicht, ob Tom wegen seiner Nachkommen noch viel mit der Pölerei am Hut hat. Er hat aber einige Erfahrungen mit Pöl und VP44, seine Website: www.greten-technik.de

d. >Und halt kritischer Fehler mit verschiedenen Gründen.

Schade, Schade, Schade.......
eben diese verschiedenen Gründe wären es evtl. gewesen, die hier einige Ohren hätten länger werden lassen.

Mir bisher bekannte Ausfälle einer VP44 lagen zum einen an einem Defekt des Spritzverstellers durch harte Partikel. Diese Pumpe hatte kein Sieb unter dem Druckregelventil. Siehe:

http://f23.parsimony.net/forum49387/messages/57765.htm

(dort findest Du auch Bilder zum Nockenring)

Zum zweiten einen Bruch der Gabel am Inkrementalgeberrad. Diesen Fehler würde ich nach dem Roadrunner-Thread auf Luft im System und/oder Materialfehler zurückführen.

>Bei der letzten Diskussion über die Einspritzpumpe hat sich die Diskussion ein bischen verzweigt und kam irgendwie nicht auf den Punkt.

Ist auch kaum möglich bei "kritischen Fehlern aus verschiedenen Gründen"

>Jetzt weiß ich gar nix mehr.

Das scheint nicht nur Dir so zu gehen, mir fielen ein: Elsbett, Dein Bosch-Dienst/Opelwerkstatt und last but not least: ich

>Jetzt bin ich auch noch Hilflos.

s.o.

VG Martin

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