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Date: September 02, 2001 at 02:41:47
From: Joachim S, [pd951e0f8.dip.t-dialin.net]
Subject: "Unsere" Theorie zum Pumpenfresser...

Hi Hans,

unsere Theorie ist natürlich in verschiedenen Varianten und Ausprägungen über viele Leute vertreten. Trotzdem versuche ich sie mal auf die Schnelle zusammenzufassen.

Das wesentliche hast du wahrscheinlich über viele Postings verstreut schon irgendwo gelesen.

Wir gehen davon aus, dass das Passungsspiel des Verteilerkolbens für den Betrieb mit hochviskosen Schmierstoffen zu eng ist. Darin bestätigt uns u.a. die "Schiffsbau-Praxis", bei Pumpen und Düsen für Schwerölbetrieb die betreffenden Spiele grösser zu wählen.

Im engen Schmierspalt kommt es aufgrund der hohen Viskosität zu stärkerer Wärmeentwicklung bei gleichzeitig schlechterer Versorgung mit Frischöl. Betroffen sind alle Pumpen mit rotierendem Verteiler, die Lucas besonders, da dort die Umfangsgeschwindigkeit grösser und aufgrund der fehlenden Pumpbewegung die Frischölnachfuhr schlechter ist.

Das kann einerseits zu lokalen Überhitzungen im Spalt, verbunden mit "Schmierverlust durch Überhitzung" führen. Für wichtiger halte ich jedoch (vor allem bei der VE) die Tatsache, dass der kleine Kolben bei starker Wärmeentwicklung im Schmierspalt sich viel schneller erwärmen wird, als das massive Gehäuse. Ich habs mal gerechnet, ist der Kolben 20° wärmer als das Gehäuse, reduziert sich das Laufspiel extrem. Bei Passungen an der unteren Toleranzschwelle bis auf Null. Da kann es dann nur noch fressen.

Wird das empfindliche Gleichgewicht von Wärmeerzeugung und Abfuhr kurz gestört (z.B. hohe Drehzahl bei kalter Pumpe), geht alles blitzschnell. Der Kolben wird noch etwas wärmer, der Spalt noch enger, und Peng.

Abhilfemöglichkeiten sehen wir halt im Läppen (wenn man es richtig hinkriegt) und im Vorwärmen des HD-Grundkörpers von aussen. Wer genug Pumpen rumliegen hat, kann sich auch eine möglichst klapprige Passung zusammensuchen und einen dünnen Kolben in einem weiten Gehäuse paaren.

Den Reihenpumpen passiert schon aus dem einfachen Grunde nichts, weil der Kolben sich nicht dreht. Und dann auch nur einmal pumpt pro Pumpenumdrehung. Bei der VE viermal so oft. Die mittleren Reibgeschwindigkeiten sind einige Grössenordnungen kleiner. Die externe Schmierung und den zahmeren Druckaufbau halte ich persönlich dabei für sekundär.

Ergänzend gibt es noch die "Temperaturschock-Theorie", die ich zwar erfunden habe, aber mittlerweile auch nicht mehr ganz ernst nehme. Und alle möglichen Gewichtungen der Bedeutung aller vorgenannten Effekte. Die obige Schilderung gibt also im wesentlichen meine persönliche Meinung wieder, entspricht aber in etwa den Vorstellungen der meisten "Pumpenspezialisten" unter uns Pölern.

Dann gibt es noch die "sogenannten" Pölschäden. Manch einer kippt halt alles rein, was er in die Finger bekommt. Schmand, Schnodder, Schleim, Wasser, Sand und Dreck, sogar Milch ;-). Verstopft den Filter? Egal, weg mit dem Ding...

Da würde ich mich dann nicht wundern, das halte ich auch nicht für einen echten Pölschaden. Das ist hier leider oft kaum auseinanderzuhalten. Bei Ralf, Hans-Martin, Christian, dem Fiesta, mir und Henzo war das aber sicherlich nicht der Fall.

Die anderen Fälle sind leider nicht so gut dokumentiert. Manch einer wird auch einfach nur ein Fake sein.

Selbst intakte Filter holen ja nun nicht allen Dreck raus, die Passungen sind schon verdammt eng, gemessen an der Filterfeinheit. Und Pöl enthält (auch in Anbetracht unserer Kanister- und Trichtertankerei) mit Sicherheit mehr Dreck als Diesel von der Markentanke. Und wer weiss schon wieviel Wasser sich noch mit reinschleicht. Auch ein Grund, der die Ausfallwahrscheinlichkeit steigert, aber das würde ich nicht unmittelbar dem Pöl anlasten. Durch eine verbesserte Filterung müsste sich das in den Griff bekommen lassen.

So, jetzt würde mich aber auch mal die persönliche Ansicht eines echten (nicht selbsternannten) Pumpenspezialisten dazu interessieren ;-)

Gruss Jo

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