Date: December 04, 2005 at 21:43:08
From: Hans Fürthbauer, [n907p003.adsl.highway.telekom.at]
Subject: Re: An Manfred: Der Drehzahlgeber M21 DDE
Hallo Manfred,
den Drehzahlgeber kann man extern prüfen, wenn man sich eine Prüfeinrichtung bastelt und ein Scope zur Verfügung hat. Ich denke aber, daß das für Dich etwas zu aufwendig ist. Du kannst mir bei Bedarf den (oder die) Geber schicken und ich prüfe sie für Dich. Allerdings müßte ich das bis spätestens morgen abend wissen, denn am Dienstag bin ich an dem Ort, wo sich meine Prüfeinrichtung normalerweise befindet. Die würde ich mir dann nach Hause mitnehmen. Die Prüfung könnte frühestens am nächsten Wochenende erfolgen.
Zur Alterung: es gibt nix, was da wirklich altern könnte. Kritisch könnte bei unsachgemäßer Lagerung der Dauermagnet des Gebers reagieren und einen Teil seines Magnetfelds verlieren. Z.B. dann, wenn 2 Geber längere Zeit ganz nahe beeinander liegen und sich die Magnetfelder gegenseitig beeinflussen.
Der Widerstandswert der Spule zwischen Pin 1 und 2 soll in einem Bereich von 850 bis 1150 Ohm liegen. Dazu gehört eine Bauteiltemperatur von 15 bis 50°C. Die Kupferspule hat ja einen temperaturabhängigen Widerstand, der bei niedriger Temperatur auch niedriger ist. Insofern würde ich mir mit Deinem Wert 810 Ohm noch keine grauen Haare wachsen lassen. Aber die Widerstandsprüfung sagt halt noch nicht viel über die erzeugte Signalspannung aus. Genau die interessiert jedoch das Steuergerät
Der Abstand der Geberstirnseite zu den Stiften am Schwungrad soll zwischen 1,2 bis 1,4 mm betragen. Weil der Abstand einen großen Einfluß auf die Sigalspannung hat, würde ich 1,2 mm bevorzugen, da ist die Spannung um einige Volt höher als mit 1,4 mm. Wenn die Kurbelwelle ein noch halbwegs vorschriftsmäßiges Axialspiel hat, kann man auch auf 1,0 mm runtergehen.
Falls Du kein BMW-Einstellwerkzeug hast, mit dem es relativ einfach geht, kannst Du es auch so machen: Zur Einstellung stellst Du Dir bei ausgebautem Geber das Schwungrad so hin, daß etwa in der Mitte der Geberbohrung im Kurbelgehäuse ein Stift steht. Dann schiebst Du den am Halter vormontierten Geber rein, bis er am Stift ansteht, ziehst ihn dann um das gewünschte Einstellmaß zurück und schraubst den Halter fest. Wenn man zu zweit ist, und ein Scope hat, kann man den Abstand auch über die Signalspannung einstellen. Das ist mir subjektiv lieber.
Zum anderen 324td: Die Kraftstoffversorgung vom Tank zur Pumpe hast Du schon penibel geprüft? Oder auch die Pumpe schon mit Falldiesel versorgt? Du kannst sicher ausschließen, daß die Pumpe nicht irgendwie unter Kraftstoffmangel aus dem Vorlauf leidet? Wenn der Motor 4 Jahre gestanden ist, dann kann es auch sein, daß die Flügelzellenpumpe mit schwergängigen Flügeln zu kämpfen hat, oder auch, daß der Kolben vom Drucksteuerventil steckt und deshalb kein ausreichender Innenraumdruck zustande kommt. Hast Du den Innenraumdruck schon gemessen?
Das Spritzversteller-Taktventil würde ich als Ursache für die schlechte Gasannahme ausscheiden. Aber Du kannst ja eine einfache Funktionsprüfung machen. Laß den Motor laufen und zieh den 2-poligen Stecker ab. Dann muß beim richtigen Innenraumdruck das Verbrennungsgeräusch hörbar härter werden.
Die Dialampe hat beim Einschalten der Zündung für einige sec. (als "Lampenkontrolle") zu leuchten und dann auszugehen. Wenn die Glühanlage schneller ist und Du startest, dann leuchtet sie eventuell beim Starten noch weiter.
Beim Pedalwertgeber kannst Du Dir noch anschauen, ob denn das Signal des Sicherheitsschalters auch tatsächlich am ME-Steuergerät ankommt. Wenn nicht, dann kannst Du zwar ein wenig Gasgeben und der Motor nimmt auch ein wenig Drehzahl (so bis ca. 1.300 - 1.400 U/min.) an, aber dann geht das Steuergerät ins Notprogramm und die Drehzahl steigt auch bei weiterem Gasgeben bis Vollgas nicht mehr weiter.
Damit mach ich für heute mal Schluß. Die nächsten Tage bis Weihnachten sind noch etwas stressig und ich kann auf eventuelle weitere Fragen möglicherweise nicht immer gleich antworten.
MfG Hans F.
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