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Date: June 28, 2004 at 22:21:03
From: Hans Fürthbauer, [linzu3-219-152.utaonline.at]
Subject: Re: die Curie-Temperatur ...

Hallo Heiko,

die 140° C Tanktemperatur stammen wahrscheinlich aus Versuchsergebnissen aus der Anfangszeit des Bosch CR-Systems mit der Hochdruckpumpe CP1. Damals gab es noch keine zulaufseitige Mengenregelung für die Pumpe. Neben den Injektoren war daher das Absteuern des vorher systembedingt erzeugten, aber nicht benötigten Drucks am Druckregelventil die Hauptursache für die hohe Temperatur. Solche Temperaturen sind nicht zulässig, wie ich schon in einem anderen Beitrag erwähnt hatte. Deswegen haben ja alle Hersteller, die mit CP1 gefahren sind, eine Kraftstoffkühlung im Rücklauf eingebaut. Manche (Mercedes, Fiat, PSA) haben zusätzlich noch eine Elementabschaltung an einem der 3 Zylinder der CP1 verwendet, um den unnötigen Druckaufbau und damit den Wärmeeintrag zu reduzieren. Die 140° C im Tank waren daher nie Realität.
Die Hersteller von Piezo-Injektoren geben als max. Dauertemperatur 140° C an. Es ist Sache des Motor- und Fzg.-Herstellers diese Grenzwerte einzuhalten. Bei einem modernen TDI (und nur die haben Piezo-Injektoren) dürfte das auch kein großartiges Problem sein.

Ich erinnere mich an ein recht interessantes technisches Gespräch auf der IAA 1998 mit Siemens-Leuten, bei dem auch die Curie-Temperatur ein Thema war. Ich hatte mein Diktiergerät laufen und mir dann Notizen gemacht. Es ging damals bereits um das PCR2, das dann im Sept. 2000 in Serie ging. Die verfügbaren Piezo-Werkstoffe mit hoher Curie-Temperatur hatten einen geringeren Piezo-Effekt. Daher war es schwierig, bei vorgegebener Baugröße, den erforderlichen Hub für die Ansteuerung des Ventils der Abflußdrossel zu erreichen. Beim PCR2 hat man daher unterhalb des Piezo-Stacks noch eine Hebelübersetzung zur Wegvergrößerung angebracht. Für das hydraulische Schaltventil, damit das nicht eventuell infolge ungünstiger Toleranzlagen und Betriebsbedingungen in einen "Schaltnotstand" kommt. Ich würde mal annehmen, daß das der Grund für die Anordnung des Piezo-Stacks gewesen ist.
Sicher gibt es heute bereits Piezo-Werkstoffe mit erheblich günstigeren Eigenschaften. Bosch macht es ja anderes. Die Bosch-Leute hatten immer schon den Piezo-Stack "inline" vorgesehen. Das Schaltventil wird vom Piezo-Stack über einen hydraulischen Koppler betätigt. Der zukünftige Siemens PCR3-Injektor ist dem Bosch-Piezo-Injektor recht ähnlich. Das PCR3-System wurde 2003 auf dem Wiener Motorensymposium vorgestellt. Ganz knapp vor dem Serienanlauf des Bosch Piezo-Injektors. ...

Epcos in Deutschlandsberg fertigt nicht nur für Siemens, sondern auch für einen anderen Hersteller.

MfG Hans F.

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