Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: November 29, 2001 at 14:46:52
From: MartinR, [ras02-099.uni-muenster.de]
Subject: Re: Jungs, bleibt ruhig und sachlich

Hi,

>Hallo Dieselfan,

>ich glaub', Du verwechselst immer noch Pöl mit RME.

Tut er zwar, dennoch gibt es viele Parallelen, die sich aus der Ähnlichkeit der Moleküle ableiten, wesentliche Unterschiede sind:
1. die Höhe der Viskosität
2. das Fehlen von Resten der Prozeßchemikalien, die zur Herstellung von Biod benötigt werden (KOH und Methanol)

>>PÖL führt im Stellwerk zu folgenden Schäden:

>Nein, nicht Pöl sondern RME. Es ist in der Boschliteratur kein Wort von reinem Pflanzenöl gesprochen. Der Unterschied (er ist gravierend!)sollte Dir eigentlich bekannt sein.

>>Korrosionsschaden(wegen zu hohem Wasseranteil),

>Im Normalfall ist der Wasseranteil im Pöl geringer als im Diesel, es seidenn, man tankt irgendeine Sauerei (was nicht normal ist, denn Pöl hat in der Regel Lebensmittelqualität) UND der Filter/Wasserabscheider ist im Arsch.

In diesem Falle könnte Korrosion eine bedeutende Rolle gespielt haben, denn durch die bloße Filterung von Altpöl entferne ich kein Wasser, es fehlt mir zumindest das Ergebnis eines Bratpfannentests auf Wasser, um sagen zu können, Altpöl war ok.

>> verklebtes Stellwerk

>Ich gebe Dir Recht, das läßt sich nicht ganz ausschließen. Es ist aber noch nie (kein uns bekannter Fall, und nach über einem Jahr Forschung mit über 100 Teilnehmern wäre das bestimmt aufgefallen!) aufgetreten. Davon mal ab verharzt Pöl unter Luftabschluß (so wie in der ESP) nur extrem langsam. Tut Diesel übrigens auch.

Möchte an einen Versuch von MichaelZ erinnern, der mal mit Pöl und Lucas-Pumpe experimentiert hat und nach rel. kurzer Lagerung der Pumpe in Pöl festgestellt hat, daß der Kolben festsitzt, sich aber wieder beweglich machen läßt. Abhilfe: Zumischen eines geringen Prozentsatzes von Diesel

>>Beläge auf der Oberfläche von Kupferteilen (schwarz angelaufen)
durch agrressive Bestandteile von FAME!

>Du schreibst selbst: "durch agrressive Bestandteile von FAME!". Was bitte hat das mit Pöl zu tun? Die freien Fettsäuren da drin (das einzig aggressive im Pöl) sind weit nicht so viel und so aggressiv wie die von FAME oder RME.

Die Art der Fettsäuren im RME oder FAME hängt vom Ausgangsmaterial ab. Im Falle von RME ist das Fettsäuremuster das gleiche wie im Rapsöl, bei der Biod-Herstellung wird ja lediglich der Alkoholanteil getauscht. Wieviel Du an freien Fettsäuren vorliegen hast, kannst Du schlecht verallgemeinern, weil es ziemlich stark von den Lagerungsbedingungen/Umwelteinflüssen abhängig ist, im Falle von Biod natürlich auch von der Prozeßführung bei der Herstellung. Was das Kupfer schwarz macht, kann ich nicht sagen, im Biod hast Du natürlich zusätzlich noch Methanol und KOH an aggressiven Substanzen.

>>Aufgrund der Verwendung von PÖL oder sonstigen alternativen
Kraftstoffen.

>Wie gesagt, von Pöl schreibt Bosch keine Silbe.

Zwar schreibt Bosch keine Silbe von Pöl, aber was über die Reaktionsprodukte bei unsachgemäßer Lagerung: Glycerin und freie Fettsäuren. Ferner über hohe Viskosität, wobei sie wahrscheinlich nur die Viskosität des Biod meinen, die von Pöl ist ca 10 x größer.

>>Folgen: Hysterese und daraus resultierend zu hoher Verbrauch, veränderte Kennfelddaten und damit eine große Palette von Fehlermöglichkeiten.

>Bei RME kann das stimmen, aber auch nur, wenn die Qualität nicht gut ist. Bei RME nach DIN-Entwurf treten solche Fehler nicht auf.

Sollten hier viskositätsbedingte Abweichungen gemeint sein, dürfte es auch beim RME nach DIN auftreten, die meisten Bohrungen z.B. Spritzversteller/Druckregelventil/Überstromdrossel sind für die Visko von Diesel ausgelegt.

>>Siehe auch neues "Plakat" bei den Boschservicen - Bosch-Tipps Schäden durch ungeeignete Kraftstoffe an Verteilereinspritzpumpen!

>Ja, die schreiben vielleicht ungeeignete Kraftstoffe, haben aber nur RME/FAME getestet.

Laßt uns doch froh sein, daß sie wenigstens RME/FAME getestet haben, da sie ja auch was zu den potentiellen Schäden durch Abbauprodukte/Nebenprodukte von RME sagen. Wegen der Ähnlichkeit der Moleküle gibt es eben ein paar Übereinstimmungen. Und was die bereits herausgefunden haben, brauchen wir nicht mehr herauszufinden, allenfalls kurz überprüfen, ob da nicht Heringsbändiger am Werke waren.

Will Euch natürlich keinesfalls davon abhalten, den Bosch-Leuten den Unterschied zwischen Biod und Pöl nahezubringen.


VG MartinR

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