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Date: August 14, 2002 at 20:22:54
From: Hans Fürthbauer, [linzu1-205-60.utaonline.at]
Subject: Interessante Idee! Habe selber mal was Ähnliches bei einem Benziner gemacht

Hallo Andreas,

mein damaliger Opel 1,9 l E-Rekord steht hier nicht zur Diskussion, daher möchte ich gleich auf Dein Thema eingehen:

Du hast selber schon erkannt, daß es um die Vollastmengenschraube geht.

Prinzipiell ginge so eine Verstellung, nach der Du fragst und sie hätte bei einem Sauger durchaus auch Sinn. Denn wegen des dürftigen Luftangebotes im ganz unteren und oberen Drehzahlbereich reagiert ein Sauger im Hinblick auf Vollast-Rauch auf den Luftdruck, die Lufttemperatur und die Kraftstofftemperatur erheblich stärker als ein Turbomotor. Da alle 3 Größen schwanken, hast Du nie die optimale Pumpeneinstellung. Leider ist halt die Vollastmengenschraube nicht für ein permanentes Verdrehen ausgelegt und alles was am Schraubenende befestigt wird, erzeugt nebenbei Schwingungen, die zusammen mit dem oftmaligen Verdrehen sehr schnell zu einer Undichtheit führen können. Also nicht empfehlenswert, wie es die Kollegen auch schon gesagt haben.

Eine andere Möglichkeit wäre, auf Deine Sauger-Pumpe einen Deckel von einer Turbopumpe mit externer Ladedruckdose aufzubauen. Dann könntest Du mit der Vollastmengenschraube eine Grundeinstellung machen, mit der Du ganz sicher unter der Rauchgrenze bleibst. Das wäre gleichzeitig die "Sparstellung". Wenn Du statt der Ladedruckdose am Verstellhebel für den LDA-Anschlag einen Bowdenzug mit Verstellgriff befestigst, kannst Du ganz individuell auf den jeweiligen Betriebszustand angepaßt, während der Fahrt die Vollastmenge einstellen. Das wäre dann die "adaptive Powerstellung".

Unter Umständen müßtest Du dafür eventuell die Reglerhebelgruppe und den Federzug mit umbauen, das weiß ich jetzt aus dem Stegreif nicht. Frage dazu die Leute vom Bosch-Service.

Es gäbe dann noch einen Stufen-Vollastanschlag, der erfordert ebenfalls einen anderen Pumpendeckel und etwas Zusatzaufwand für die Ansteuerung, denn eigentlich ist es ein ADA (atmosphärendruckabhängiger Vollastanschlag) und müßte für Deine Verwendung etwas adaptiert werden. Diese Einrichtung ist auf bestimmten Pumpen für den VW 1,9D Sauger (1Y?) zu finden.

Eine sehr einfache Möglichkeit ist eine Art von Kick-down-Funktion am Gaspedal. Etwa ein federnder Anschlag unter dem Gaspedal. Oder direkt am Verstellhebel der Pumpe. Solange Du normal auf das Gaspedal trittst, hast Du nicht die volle Menge und fährst sparsam. Wenn Du den Anschlag überdrückst, hast Du volle Power und kannst auch die Vollastschraube dazu entsprechend einstellen.

Solche Maßnahmen, auch die einfache, haben tatsächlich eine Wirkung, wie ich von meinem Versuch mit dem Opel weiß. Denn wenn man schon den Aufwand treibt, dann will man auch den Erfolg sehen. Also achtet man unbewußt und nebenbei auch auf andere verbrauchssenkende Dinge, wie z.B. nach dem Start sofort losfahren, eine niedrige Drehzahl, d.h. frühes Hochschalten, keine abrupten Wechsel zwischen Beschleunigen und Verzögern, den Wagen "laufen" lassen, nach vorne schauen, um möglichst wenig bremsen zu müssen, was ja die vorher hineingesteckte Energie unnütz in Wärme umsetzt, auf den Luftdruck der Reifen, auf unnötigen Ballast an Bord des Fahrzeuges, usw.

Egal, was Du machst, Du wirst garantiert einen Erfolg sehen, wenn es Dir ernst ist.

Zur Restmengenschraube (da setze ich jetzt voraus, daß Dir die geläufig ist, und daß Deine Pumpe sie hat): Die kann auch ein wenig verbrauchssenkend wirken.

Wenn Du die Schraube rausdrehst, reduzierst Du die Einspritzmenge im Schiebebetrieb. Denn, wenn Du vom Gas runtergehst, willst Du ja das Fahrzeug verzögern. Was jetzt noch eingespritzt wird, vermindert die Bremswirkung des Motors und muß eventuell sogar durch zusätzliches Bremsen kompensiert werden. Im Hinblick auf den Verbrauch wieder unnütze Energieumwandlung.

Drehe die Restmengenschraube in kleinen Stufen (z.B. 1/2 Umdrehung) soweit raus, daß sich beim Beschleunigen gerade noch ein erträglicher Leerweg am Gaspedal ergibt, bevor der Motor auf Gasgeben anspricht und daß auch die Leerlaufdrehzahl noch paßt und stabil ist.

Berichte bitte bei Gelegenheit, was Du weiter vorhast. Dein Thema interessiert mich.

MfG Hans F.

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