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Date: December 19, 2004 at 13:36:47
From: Hans Fürthbauer, [linzu1-207-59.utaonline.at]
Subject: Re: An Manfred, Kommentar zur Rückmeldung

Hallo Manfred,

jetzt fasse ich mal zusammen, was ich verstanden habe und gebe auch einen Kommentar dazu ab:

1.) der NBF ist nicht am Problem beteiligt, das ist jetzt mal ganz klar.

2.) bei abgestecktem Taktventil ist der Motor angesprungen, hatte einen stabilen Leerlauf und hat genagelt. Dann kann zumindest zum Zeitpunkt der Prüfung der Innenraumdruck nicht weit daneben gelegen sein, sonst hätte der Motor nicht genagelt. Das Nageln kommt ja von der Verstellung nach früh, wenn das Taktventil stromlos ist. Denn dann wirkt der volle, halt eben vorhandene Innenraumdruck auf den Spritzverstellerkolben und verschiebt ihn in Richtung früh.

Der Widerstandswert des Taktventils ist o.k. Das Taktventil ist stromlos dicht und damit in Ordnung. Der Drehzahlmesser funktioniert einwandfrei, soll auch so sein. Ich habe deswegen nach dem Drehzahlmesser gefragt, weil der Drehzahlgeber am Rand auch als mögliche Einflußgröße in Frage kam. Den kann man damit auch abhaken.

3.) bei abgestecktem SB-Steuergerät war das Verhalten des Motors genau so, wie unter 2 beschrieben, nur daß jetzt der Drehzahlmesser nicht mehr funktioniert. Das ist klar, denn der hängt ja am Pin 25 des SB-Steuergeräts. Wenn da nichts mehr kommt, kann der Drehzahlmesser nichts anzeigen. Mein Ansatz zielte auf eine eventuelle Beeinflussung des Mengensteuergeräts durch ein Problem im SB-Steuergerät und einen undefinierten Eingriff in die Mengenregelung. Das kann man damit ausschließen, wenn es gegenüber dem Zustand "nur Taktventil abgesteckt" und dem Zustand ""zusätzlich SB-Steuergerät abgesteckt" keinen erkennbaren Unterschied im Laufverhalten des Motors gab. Ich habe verstanden, daß es auch so war?

Wenn es so war, dann muß auch bei dieser Prüfung der Innenraumdruck im Leerlauf so halbwegs gepaßt haben. Eventuell mußt Du das noch etwas besser durch weitere Versuche absichern.

Daher nochmal: Wenn der Motor ohne Ansteuerung des Taktventils einen stabilen Leerlauf hat, etwas nagelt und das Nageln bei Drehzahlerhöhung auf 1000 bis 2000 U/min. deutlich härter wird, dann kann der Innenraumdruck nicht der alleinige Auslöser des Problems sein. Er kann beteiligt sein, das schon.

Nachdem was bisher bekannt ist, wäre jetzt auch eine Prüfung der Ansteuerung des Taktventils angesagt. Denn, wenn das das SB-Steuergerät spinnt (in Ordnung ist es eh nicht, weil die Drehzahlverstellung und der Blinkcode nicht funktioniert), und z.B. Endstufe schaltet permanent durch, dann liegt das Taktventil nicht mehr an Rechteckimpulsen, sondern dauernd an 12 V und bleibt offen. Damit baut sich der Druck am Spritzverstellerkolben ab und er geht nach spät. Der Innenraumdruck, besonders im Leerlauf, ist davon auch betroffen, wobei ich nicht weiß, wie stark, weil ich es nicht gemessen habe. Derselbe Effekt ergibt sich, wenn in der Leitung vom Pin 2 des Taktventils zum Pin 2 des SB-Steuergerät ein Kurzschluß gegen Masse vorliegt. Auch dann liegt das Taktventil ständig an 12 V.

Die Ansteuerung wäre ganz leicht geprüft, wenn Du ein gutes Multimeter (z.B. Fluke 83) hättest, mit dem man Frequenz und Tastverhältnis messen kann. Ein 2-poliger Zwischenadapter oder wenigstens ein Meßkabel, wäre auch sehr nützlich, weil dann die Messung sehr einfach ist. Bei Leerlauf muß zwischen Pin 1 (+) und 2 (-) eine Frequenz springend zwischen 40 bis 50 Hz und ein Tastverhältnis von ca. 18 bis 28 % ebenfalls schwankend meßbar sein. Beim kalten Motor bewegt sich das Tastverhältnis so um die 20%, beim betriebswarmen Motor so um die 25 %. Hier spielt auch der Innenraumdruck rein.

Statt der Prüfung kannst Du auch Dein Reserve-SB-Steuergerät anstecken, wenn Du Dich davon überzeugt hast, daß kein Masseschluß zum Pin 2 vorliegt. Du hast bisher nur auf Durchgang geprüft, habe ich verstanden.

Zur Innenraumdruckmessung schick ich Dir eine Skizze. Die Messung erfolgt nicht im Rücklauf. Es ist auch klar, wenn Du den Rücklauf verengst und der Kraftstoff kann nicht abfließen, daß dann die Leckölleitungen oder der Stopfen am 6. Düsenhalter davon fliegen. Denn die Pumpe fördert ja so ca. 0,3 bis 0,8 l/min. in den Rücklauf. Wenn sie in Ordnung ist, dann sind es ca. 5 bar im Leerlauf. Das halten die Leckölleitungen nicht aus, die fliegen schon lange vorher.

Wenn das mit dem Reservesteuergerät nichts bringt, dann könntest Du auch noch die Rücklaufmenge der Pumpe messen. Damit kann man einen vereinfachten Rückschluß auf den Zustand der Niederdruckförderung ziehen.

Zur Drehzahlanhebung über Klima: Dazu fehlt mir der Schaltplan vom Fzg. In meinen Unterlagen gibt es aber einen Prüf-Hinweis: "Bei Klima ein an Pin 16 Spannung >10 V", also wird wahrscheinlich Bordnetz-Spannung draufgeschaltet. Es müssen sich auch nicht die ursprünglich mal angegebenen 860 U/min. einstellen. Bei einem bestimmten Softwarestand hat man das geändert. Ich weiß aber die Details nicht mehr. Solltest Du es probieren wollen, dann bitte um eine Rückmeldung.

Eine Drehzahlanhebung bekommst Du auch, wenn Du den 2-poligen Stecker vom NTC-Kühlmittel abziehst. Meistens läuft dabei der Motor etwas unruhig. Mußt halt probieren. Oder, wenn der Motor ruhig, aber mit erhöhter Drehzahl laufen soll, dann steckst Du in die Pins des abgezogenen NTC-Steckers einfach einen herkömmlichen, kleinen 1/3 Watt-Widerstand mit 18 kOhm. Damit sagst Du dem Steuergerät, daß die Kühlmitteltemperatur so um die -15° C liegt. Die Anschlußdrähte schön zurechtbiegen, etwas kürzen und an den Enden leicht flach klopfen und die Sache paßt. Soll die Drehzahl ein wenig einstellbar sein soll, dann kannst Du statt dem Fixwiderstand ein 20 kOhm-Poti nehmen.

Dabei belasse ich es mal für heute.

MfG Hans F.

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