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Date: January 08, 2008 at 23:37:19
From: Werner, [p508850ca.dip.t-dialin.net]
Subject: Ich verrat jetzt mal ein Geheimnis

Moin Hajo,

genau so isses und genau deswegen will ich auch mein Radialgebläse mal unter richtig Leistung testen. Den Kommentar vom Motorenfachmann Dominik will ich jetzt einfach mal nicht wahrnehmen, weil er mir mein schönes Konzept kaputt macht.

Ich sehe aber auch die vielen Versuche, die bisher regelmäßig so geendet haben, daß der schöne kleine Zweitakter dann von so vielen Aggregaten und Keilriemen umgeben war, daß ein Viertakter kleiner geworden wäre.

In meinem Pölmotor (der immer noch nicht über ein paar Muckerchen hinaus gekommen ist) bewegt sich ein Kolben von IHC Traktor - Baujahre 53 bis 67 oder so ähnlich. Die Kolben sind noch zu bekommen, kosten absolut wenig und haben ein so langes Hemd, daß sie für Schlitzsteuerung geeignet sind. Blöd war diese dusselige Zollmaß der Amerikaner. Ich wollte erst 80 Bohrung und 80 Hub nehmen, um mit vier Zylindern auf 1600 ccm zu kommen, dann habe ich auf 90 mm Hub erhöht, weil mir der Hubraum für die projektierte Leistung etwas zu klein vorkam. Auf der Suche nach Kolben dann habe ich nur den alten Traktor-Kolben gefunden. Sonderanfertigung konnte und wollte ich mir nicht leisten - obwohl das auch geht, wenn man es haben will.

Dieser Kolben hat nun 3,25 Zoll und so hab ich alles wieder ändern müssen :-(.

Dennoch: ich sehe gewisse Chancen nach wie vor für den gebläsegespülten Motor. Wenn man sich mit der Literleistung etwas bescheidet, meine ich, daß unterm Strich immer noch ein paar Vorteile rausspringen. Für ein Fahrzeug halte ich den von mir projektierten "Entwurf" allerding für total ungeeignet. Aber als leichtes Aggregat, was nicht zu dolle schüttelt . . . wer weiß ?!

Dein Argument mit dem linearen Spülverhalten ist nicht so verkehrt. Auch das haben schon andere sich so gedacht. Blöd ist nur, wenn richtig unter Last gefahren wird und die Drehzahl steigt. Wenn der Auslaß öffnet - egal jetzt, ob Schlitz oder Ventil oder was - entspannt sich erstmal noch ein Restdruck von 3 bis 4 bar überkritisch, d.h., der Vorgang geht ohne Zutun des Gebläses und wird nur durch die Schallgeschwindigkeit des Abgases in der Dauer bestimmt. Erst, wenn der Druck auf Gebläsedruck abgefallen ist, kann die eigentliche Spülung beginnen. Ein wenig Trost ist, daß bei Vollast das Abgas sehr warm ist und entsprechend schneller strömt aber so richtig viel kompensiert das auch nicht.

Diese Entspannungsphase (die übrigens den Auspuffton erzeugt) ist immer gleich lang, d.h., bei hoher Drehzahl haut sie ein Zeitfenster zwischen den Spülvorgang, was prozentual viel größer ist, als bei niedriger Drehzahl. Somit muß das Gebläse schon wieder überdimensioniert werden. Trotzdem ist das Radialgebläse tausendmal besser, als ein Rootslader, der zwar funktioniert, aber bei etwas Laderdruck richtig Leistung frißt und bei niedriger Drehzahl trotz kleiner Druckdifferenz eine hohe faktormäßig höhere Leistungsaufnahme hat gegenüber dem Radialgebläse.


So richtig zuversichtlich bin ich nicht, sonst gäbe es solche Motoren schon zuhauf. Aber bisher hat mir die Beschäftigung damit viel Spaß gebracht und dümmer bin ich auch nicht geworden davon. Wer weiß, vielleicht tuckert irgendwann mal ein Aggregat vor sich hin - und wenns das Pech will, gibt es dann die alten Kolben nicht mehr zu kaufen.


Gruß

Werner

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