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Date: January 01, 2006 at 20:00:30
From: Diesel, [p5483739e.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Grundeinstellungs-Prozedur für VE-Pumpe BMW 524td gesucht

Grüß Dich Schorsch,

eigentlich wollte ich vermeiden, erst die ganze Hebelmimik des Reglers zu "entschlüsseln", aber dann hab ich mir das gelbe BOSCH-Büchlein doch mit in die Badewanne genommen. Drei Stunden später hatte ich es dann - naja, wenigstens so im großen und ganzen - begriffen. Und meine Füße waren ziemlich schrumpelig - aber immerhin auch sauber... ;-)

Wie Du nachvollziehbar und korrekt schriebst, wirkt die Volllast-Fördermengenschraube auf nahezu alles und keinesfalls nur auf die Volllast-Fördermenge. Ich mußte sie schon vor ein paar Tagen hereindrehen, damit der Motor überhaupt lief. Durch den Austausch des Hochdruckteils hat sich anscheinend einiges verändert, so daß ein Neuabgleich nötig wurde. Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, denn die Pumpenteile sind ja so fein und mit geringsten Maßtoleranzen gefertigt, daß ich gerade hier keine Probleme vermutet hatte.

Heute vormittag habe ich mich dann noch einmal mit dem Fahrzeug beschäftigt. Das erste was mir auffiel war ein starkes Leerlaufsägen, daß immer nach abschalten des Glühstroms begann und sich so stark aufschaukelte, das der Motor dauernd abstarb. Eine Verlängerung der Nachglühzeit von 16 auf 110 Sekunden brachte schon mal Verbesserung. Die "freihändige" Frühverstellung des Förderbeginns um etwa 5°KW tat ein weiteres. Ich habe den Kolbenhub aber immer noch nicht gemessen, die Zeit reichte heute leider nicht. So total falsch dürfte der FB aber nicht liegen.

Dann habe ich mir die Volllastschraube noch einmal angeschaut und bemerkt, das dort eine auf der Schraube aufgeschweisste(?!) Blechmanschette sitzt, die weiteres hineindrehen effektiv verhindert. Die Manschette wurde nun entfernt und die Volllastschraube etwas weiter hineingedreht. Der nächste Motorstart führte dann zu einem satten Schrecken, weil die Leerlaufdrehzahl auf knapp 4.000 U/min anstieg (und das bei frischen Pleuellagern...*grrr*). Aha! Also Vorsicht mit der Volllastschraube! Weitere Versuche und wechselweises Einstellen von Volllastschraube und Leerlaufanschlagschraube des Gashebels ergaben dann einen pieksauberen Leerlauf :-) Der Motor springt nun sogar nach nur gut einer Sekunde orgeln an. Vorher musste man immer wenigstens 15 Sekunden den Anlasser jodeln lassen, bevor die ersten müden Zündungen begannen. Also ein erstes Erfolgserlebnis. Immerhin! Den Zusammenhang mit dem Stopphebel hatte ich bisher noch nicht erkannt. Das werde ich mir morgen mal genauer ansehen.

Eine Probefahrt ergab dann relativ normalen Motorlauf, allerdings keinerlei Leistung. Ich schätze mal, daß bei gefühlten 45PS momentan Schluss ist. Sogar unser 200D-Dickschiff überholt nun den 524td... Die Maximaldrehzahl habe ich nicht geprüft, da wie erwähnt der Motor gerade frisch zusammengesetzt wurde und neue Pleullager erhalten hat. Die möchte ich nicht sofort wieder ruinieren. Weitere Verstellversuche an der Volllastschraube führten aber zu nichts anderem als einem höheren oder niedrigeren Leerlauf, so daß ich diese Schraube eher als Leerlaufschraube denn als Volllastschraube ansehen würde. Wenn ich Dein Posting lese, dann bekomme ich das Gefühl, daß das auch so sein soll. Möglich, daß die LDA-Membran der ESP defekt ist, oder das Gestänge irgendwie hängt. Man steckt ja in diesen ebay-ESPs nicht drin. Muß morgen mal den Deckel abschrauben und nachschauen. Der Lader war jedenfalls vor der Motorrevision noch einwandfrei.

Alles in allem eine zwar sehr zermürbende und viel aufwändigere Aktion, als ich mir das vorher gedacht hatte. Aber auch irgendwie extrem lehrreich. Bisher hatte ich nur das Vergnügen mit BOSCH-Reihen-ESPs und da sind die Verteiler-ESPs doch eine völlig andere Welt. Dir danke ich für Dein äußerst sachdienliches und fundiertes Posting, das mir doch viele nützliche Hinweise gegeben hat.

Eine ganz andere Frage fällt mir gerade noch ein: Für die M21-Motoren gibt es meineswissens drei Zylinderkopfdichtungen in verschiedenen Dicken. Eingebaut war eine mittlere mit 2 Loch-Markierung, die auch zum Kolbenüberstand passt. Jetzt habe ich aber eine dieser äußerst preisgünstigen (18,- Euro) 3-Loch-Dichtungen von MKG montiert. Diese ist nun aber etwa 15 Hundertstel dicker als die zuvor montierte. Ist es sonderlich wahrscheinlich, daß der etwas unwillige Leerlauf nach Abschaltung des Glühstroms auf eine zu geringe Verdichtung wegen der etwas zu dicken Dichtung zurückzuführen ist? Ich vermute nämlich sowas.

Grüße, Tom

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