Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: November 04, 2001 at 22:11:47
From: Hans Fürthbauer, [c58olinzu3-4593.utaonline.at]
Subject: Re: Er ist halt so begeistert ...

Hallo Rhanie und chpöler,

zunächst mal grundsätzlich: Die Trübungsmessung bei "freier Beschleunigung" ist umstritten und provokant gesagt, ohnehin nur eine Messung von "Hausnummern". Denn bei der Messung der Abgastrübung durch einfaches Hochdrehen des Motors gibt es einige signifikante Einflußgrößen, die das Ergebnis nachhaltig beeinflussen. Aus Zeitgründen möchte ich nur 2 davon erwähnen: Den Förderbeginn und die Fördermenge.

Zum Förderbeginn: Wer die Bosch- oder Lucas-Pumpen kennt, der weiß, daß der Förderbeginn mit steigender Drehzahl per Innenraumdruck (Bosch) oder per Transferdruck (Lucas) nach früh verstellt wird. Und zwar exakt durch den Druck auf dem Spritzverstellerkolben.

Beim schnellen Hochdrehen aus der Leerlaufdrehzahl im Test bleibt infolge der Drossel auf der Druckseite des Spritzverstellerkolbens und der Trägheit des Spritzverstellers der Einspritzzeitpunkt (auch mit Diesel) zurück und entspricht nicht der Realität im Fahrbetrieb.

Pöl, in seinen unterschiedlichen Ausprägungen hat jedenfalls eine deutlich höhere Viskosität, daher kommt der Spritzversteller noch viel weniger mit. Deswegen liegt die Abgastrübung grundsätzlich niedriger als mit Diesel, und sie ist wegen der späteren Einspritzung eher grau.

Dann zur Einspritzmenge: Die höhere Viskosität von Pöl bewirkt beim schnellen Hochdrehen eine geringere Elementfüllung im Hochdruckteil, daher auch weniger Einspritzmenge, als mit Diesel. Auch das hat meßbare Auswirkungen auf die Abgastrübung.

Zusammengefaßt: Sowohl der Förderbeginn als auch die Einspritzmenge beeinflussen beim Test erheblich die Abgastrübung. Wegen der genannten Fakten kann daher die Abgastrübung bei einem Motor, der halbwegs in Ordnung ist, mit Pöl nur niedriger sein, als mit Diesel.

Nun gibt es aber keine Grenzwerte für die Abgastrübung bei diesem Test für den Pöl-Betrieb. Es werden Äpfel mit Birnen verglichen. ...

Der Rhanie hat es "pfeffrig" wie immer ausgedrückt. Aber ich schließe mich an: Aus einer niedrigeren Trübungszahl mit Pöl in einem Testverfahren das für Dieselbetrieb ausgelegt ist, eine "Umweltfreundlichkeit" von Pöl abzuleiten, ist aus handfesten technischen Gründen ein Mumpitz. Nebenbei: Daß Pöl als Kraftstoff im Motorbetrieb auch krebsfördernde Stoffe erzeugt, ist zwar weitgehend aus diversen Untersuchungen bekannt, nimmt jedoch keiner, der Pöl fährt, zur Kenntnis. Aber: siehe Überschrift.

MfG Hans F.

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